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Konditionierung im Film - Filmforen.de

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Konditionierung im Film

konditionierung instrumentell audio visuell subversiv unbewusst bildsprache gedächtnis memory analog

3 Antworten in diesem Thema

#1 wowie

  • Senior-Member
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  • 632 Beiträge

Geschrieben 10. April 2012, 14:17

Ich hatte neulich ne sehr interessante Erfahrung mit dem Film "Die Frau die singt".

(Beware a bit of spoiler!)
Der Film fängt mit einer Szene an, in der man die Musik von Radiohead hört.
Man sieht einen Raum mit vielen Kindern, Kriegsopfer, alle sehr dreckig bis hin zu verletzt, welche gerade von einer Frau versorgt und gewaschen werden. Die Kamera, so weit ich mich erinnern kann, fährt erst langsam in den Raum rein und wechselt dann kurz noch mal die Perspektive.

Die Szene erklärt erst mal nichts und hat auch erstmal keinen expliziten Bezug zur darauf folgenden Handlung.
Die Musik ist leicht irritierend da sie eigentlich von der Lokalität nicht zur Szene passt. Jedenfalls nicht intuitiv für mich.

Später im Film folgt die Kamera einer Frau, die durch eine Ruine geht.
Plötzlich setzt die Musik von Radiohead wieder ein und man wird an die erste Szene erinnert.

Während die Frau durch das nun leere Haus geht hat man also die Bilder der ersten Szene im Kopf und zwar sehr present.

Ich fand diese audio-visuelle Konditionierung sehr beeindruckend und hab gedacht, wär doch mal ein interessanter Thread für dieses Forum.
:D

Kennt ihr noch andere Filme wo man dieses oder ähnliches Phänomen erfahren kann?

... abgesehen natürlich von den ganzen Product-Placements ;)

Bearbeitet von wowie, 10. April 2012, 14:40.

http://www.avaaz.org/ --- "the world in action" --- https://www.campact.de/ --- "Demokratie in Aktion"

#2 Settembrini

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Geschrieben 10. April 2012, 15:04

Das Beispiel, das mir einfällt, ist etwas anderer Art, eine audio-visuelle Konditionierung, die über den Film hinauswirkt, und das auf eine Weise, die ich dem Film nie verzeihen werde. Es handelt sich dabei um (jeder, der mich aus kino.de-Zeiten kennt, weiß, was jetzt kommen wird...) Kubricks Uhrwerk Orange. In meinem Filmtagebuch (Antwort auf die zweite Frage) habe ich neulich mal kurz geschildert, was da passiert ist. Kurz gesagt: beim Hören der Beethoven-Musik (ohne den Film) habe ich die (Gewalt)bilder aus dem Film im Kopf. Und das will ich nicht. Ich hoffe, daß sich die Konditionierung inzwischen wieder verloren hat, weiß es aber ehrlich gesagt nicht, da ich die Neunte seit Jahren nicht mehr gehört habe (was dann allerdings um der Gerechtigkeit willen erwähnt werden sollte) andere Gründe hat.

Bearbeitet von Settembrini, 10. April 2012, 15:05.


#3 Antoine Doinel

  • Senior-Member
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  • 321 Beiträge

Geschrieben 11. April 2012, 16:49

Ich kenne den Film nicht, aber wenn Radiohead darin erklingt, kann er kein schlechter sein...
Musik bewusst als "Reminder" an eine vorhergehende Szene einzusetzen wird sicherlich nicht nur in diesen Film
vorkommen. Aber auch mir fällt kein konkretes Beispiel dafür ein. Obwohl: Eine Liebesszene mit dementsprechender
Musik unterliegt, eine der beiden denkt an den anderen und diese "Liebesmusik" erklingt dabei, gehört wohl zum
Standardrepertoire, auch wenn mir kein Beispiel dazu einfällt.

#4 Der Außenseiter

    jetzt auch in Farbe

  • Senior-Member
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  • 3.343 Beiträge

Geschrieben 12. April 2012, 15:29

Konditionierung kommt letztlich in jedem Film vor, da sie zu den elementaren Formen gestaltpsychologischer Wahrnehmung bzw. Formung der Realität und der Anbindung über Assoziation und Konnotation läuft. Das Ganze lässt sich recht trocken über entsprechende behaviorale Konzepte erklären, die in ihrer Wissenschaftlichkeit vom Gegenstand Film erst mal wegführen und sich mehr auf die S-R-Feedback-Wahrnehmung von Realität und damit natürlich letztlich Film beziehen. Man kann aber auch etwas dichter am Medium über die Zuhilfenahme der Semiotik den entsprechenden Koppelungen nahe kommen, wenn man über denotative und konnotative Bedeutungsebenen geht. Charles Sanders Peirce ist das Genie, welches für Literatur und indirekt für Film da sehr viel Vorarbeit geleistet hat. Mit den Begriffen Icon (Signifikant und Signifikat ergeben sich durch Ähnlichkeit), dem Symbol (Verbindungen zwischen Signifikant und Signifikat ergeben sich durch gesellschaftliche Konventionen) und dem faszinierendsten Aspekt des Index' in dem es um Beziehungsmuster geht, die durch die Gestaltung des Werkes selbst - also z.B. der Konditionierung - in Beziehung zueinander treten. Dieser dritte Aspekt würde m.E. auch eine Brücke zur phänomenologischen Rezeption schlagen, was aus wahrnemungspsychologischer Sicht ein wichtiger Verknüpfungspunkt ist, um Zeichen, deren Besetzung und ihre Erfahrbarkeit, sowie Wieder-Erfahrbarkeit, sowie Neu-Erfahrbarkeit zu erleben und entsprechend einzuordnen.

Ein Beispiel, das ich sehr mag, ist der Anhänger Kos in RAMBO II - DER AUFTRAG. Der Anhänger ist mit einer Variation von Rambos Theme besetzt, welches dadurch Kos Theme wird. Eine gefühlvollere Variante des Themas durch Geigen gespielt. Der Anhänger – ein Jadestein, die denotative Ebene – wird von Ko selbst als Symbol für Glück bezeichnet. Die konnotativen Bedeutungen werden im Verlauf reichhaltiger, wenn der Anhänger irgendwann zum Zeichen für Befreiung und schlussendlich sogar Liebe wird. Nach Kos Ermordung wird der Stein schließlich zum Index für Ko selbst. Die Bedeutung geht sogar über dieses Werk hinaus, wenn Rambo im dritten Teil nach dem Anhänger befragt wird und Kos Theme ertönt. Sie spielt im dritten Teil nicht mit – nicht mal in Erinnerungen – ist aber durch den Anhänger präsent, da wir im zweiten entsprechend konditioniert wurden. Der Anhänger wird weitere Bedeutungsebenen erhalten, wenn Rambo ihn dem kleinen Jungen am Ende schenkt usw..

Nur eines von unendlich vielen Beispielen, aber das erste, das mir spontan einfiel. :)

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."






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