Horror: Original vs. Remake
#1
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
A NIGHTMARE ON ELM STREET (2010) - Uninspiriert und egal. Am ulkigsten vielleicht noch die gelegentliche Nummernrevue bekannter Szenen aus dem Urfilm. Der kurzfristige Versuch, Freddy in eine Opferrolle zu drängen, wird zum Finale schnell wieder fallengelassen, was die Wurschtheit des kompletten (ohnehin dürftigen) Handlungsstrangs noch verstärkt. Mein Höreindruck versucht mir im Übrigen weiszumachen, dass Freddy komplett nachsynchronisiert wurde. Ehrliche Nachfrage: Täuschen mich meine Ohren? Und falls nein: Was bringt's?
#2
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#3
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
#4
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Eine andere Liga sagte am 08. Februar 2012, 12:10:
Das war für mich der bisher mit Abstand schlechteste Beitrag aus der Remake-Welle der Terror-/Horror- und Gewaltfilme.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#5
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
#6
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
pasheko sagte am 08. Februar 2012, 13:45:
Habe ich beide noch nicht gesehen. Habe mir in den letzten Monaten aber die Originale noch mal angesehen (seit Jahren nicht mehr geschaut) und war lang hingeschlagen wie gut die sind. Da eröffneten sich noch mal völlig neue Dimensionen.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#7
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
#8
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Funxton sagte am 08. Februar 2012, 15:32:
Habe ich och noch nich gesehen.
Kenne eigentlich nur den Platinum-Dunes-Kram und Rob Zombies Halloweeen-Filme.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#9
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
#10
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Das alte "Muttertag"-Plakat hängt übrigens bei mir im Flur hinter Glas (das Originale vom Kino im Pott). Und hing bei Bernd Eichinger überm Schreibtisch. Ehre, wem Ehre gebührt. Der war wie "Dirty Dancing" in klein für die Constantin. Haben nichts (wenig) dafür ausgegeben und endlos Kohle damit verdient (ich allein war dreimal im Kino). Man könnte sagen, "Muttertag" hat "Der Name der Rose" erst möglich gemacht.
#11
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
hoolio21 sagte am 08. Februar 2012, 19:15:
Und THHE finde ich besser als das Original. Ist unter den ganzen Terrorfilmen sogar mein allerliebster. Aber ich habe in dem Bereich auch noch große Lücken (Last House on the Left & I Spit on Your Grave sollte man wohl mal gesehen haben, um da überhaupt mitreden zu können). Die Remakes von Dawn, Piranhas und TCM fand ich allerdings alle scheiße. Von HItcher ganz zu schweigen. Den habe ich zweimal nicht bis zu Ende durchgestanden.
#12
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
#13
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
#14
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Bei dem Remake vermute ich mal, dass man den humoristischen Grundton komplett entfernt hat und den vollen Terror fährt. Wird bei ausreichend seelischer Verfassung auch noch angesehen.
#15
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Bob sagte am 09. Februar 2012, 00:00:
Ich halte diese Humor-Theorie für weitgehend am Film vorbeigehend. Tatsächlich ergibt sich das Dissoziationspotenzial daraus, ständig zwischen Humor und Ernst mit dem Film kämpfen zu müssen. Sich nur für eine Seite zu entscheiden, lässt den Film natürlich so leicht abpackbar erscheinen, wie es durch dein Posting schimmert. Personen, die unvorbereitet an den Film gingen, sind genau dadurch (also die Dissoziation nicht zwischen Humor und Ernst entscheiden zu können) immer aufgelaufen (ich übrigens auch).
Außerdem ergibt sich noch viel Potenzial durch die Parallelisierung mit Ingmar Bergmans DIE JUNGFRAUENQUELLE, aber das ist natürlich mehr die interpretatorische Ebene.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#16
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Ubaldo Terzani sagte am 08. Februar 2012, 18:45:
Bei Letzteren kenne ich noch nicht mal das Original. Vielen Dank für den Hinweis.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#17
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
hoolio21 sagte am 08. Februar 2012, 19:15:
Stimmt, DAWN OF THE DEAD gab's ja auch noch. Hab den erst einmal gesehen. Vielleicht würde ich ihn bei einem Wiedersehen nicht mehr so schrecklich (emp)finden.
THHE fand ich bei beiden Betrachtungen ganz gut, aber zurückgeblieben ist da gar nichts. Wieder nur reines Affektkino. Im Gegensatz zum genialen Original.
PIRANHAS 2010 fand ich so scheiße, dass da eventuell doch was dran sein könnte. Muss noch mal gesehen werden.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#18
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Wenn sich jemand genug in den Film einbringen möchte, um möglichst krass die Gewalt zu erleben, habe ich nichts dagegen. In meinen Augen wurde hier aber der Humor von Anfang an gekennzeichnet. Geht schon beinahe als Satire durch, wie da am Anfang die liberalen Eltern und ihre Hippie-Tochter gezeichnet werden. Hatte da schon bei der Peace-Kette als Geschenk ein kleines Grinsen im Gesicht und dann noch der offenherzige Dialog über die Nippel. Familie Sorgenlos. Im späteren Verlauf entseht der Humor dann vor allem durch die trotteligen Cops und den gewitzelten OST von Hess. Und dann so viele Szenen, in denen erwachsene Menschen Fangen im Wald spielen und später durch das Haus stolpern und sich alle möglichen Geräte greifen. Das war Spaß.
#19
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#20
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Der Außenseiter sagte am 09. Februar 2012, 01:49:
Bob sagte:
Ich habe mich nicht für eine Seite entschieden. Ich denke nur der kreative Antrieb dahinter wurde stets mit Humor begleitet. Einen abgelacht habe ich mir jetzt nicht bei den Vergewaltigungen. Komme mir gerade vor, als versucht du mir eine LAST HOUSE ON THE LEFT-Filmerfahrungs-Schablone überzuziehen. Das finde ich jetzt wiederum zu kurz gegriffen.
#21
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Bob sagte am 09. Februar 2012, 02:11:
Ach, eigentlich wollte ich mit Dir nur über verschiedene Erfahrungsmöglichkeiten des Filmes plaudern, die dieser mehr als andere bietet, weil im Konzept enthalten.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#22
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Der Außenseiter sagte am 09. Februar 2012, 01:37:
PIRANHAS 2010 fand ich so scheiße, dass da eventuell doch was dran sein könnte. Muss noch mal gesehen werden.
Finde das HILLS-Original auch weit überlegen und stark unterschätzt. Das Remake funktioniert streckenweise als Terrorkino sicher gut, mich hat aber die letzte halbe Stunde vergrätzt. Dieser Rachefeldzug, diese Mutantenabschlachterei hat sich da für meinen Geschmack einen unangenehm zynisch-kalkulierten Einschlag bekommen (und bin sicher niemand, der mit Rachefilmen oder filmischen Gewaltexzessen ein grundsätzliches Problem hat). Seit dem Kinobesuch seinerzeit aber nicht mehr gesehen.
PIRANHA 3D fand ich hingegen einen formidablen Spaß. Im Gegensatz zu HILLS operiert der ganz offen und legt die Karten auf den Tisch, so lasse ich mir offenherzige Spekulation (quasi reflexiver Meta-Trash, der sich aber nicht über sein Sujet erhebt und zum Glück nicht auf ausgestellte Ironie-Pose setzt) gerne gefallen.
#23
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Bob sagte am 08. Februar 2012, 20:38:
im amerikanischen iTunes Store gibt es den, sogar in HD. Man muss sich halt nur bei eBay ne amerikanische iTunes-Prepaidkarte kaufen. Ansonsten, wenn Du es weniger legal bevorzugst, gibt es natürlich die üblichen bittorrent-Seiten
#24
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Zitat
Ist er ja filmhistorisch eigentlich nicht. Die amerikanische Filmkritik hat den damals abgefeiert wie sonstwas. Hier in Europa ging er damals etwas unter und deswegen verfiel man bei UA auf die Außerirdischen-Story, die den Film in D den Rest gab (und das mit so tollen Sprechern Arnold Marquis spricht für den Tankwart als ginge es um Leben und Tod, obwohl, geht's ja auch).
Travis sagte am 09. Februar 2012, 03:00:
Verstehe ich, aber wird ja auch durch das tautologische Ende wieder aufgehoben. Beobachtung durch Fernglass. Aber wie gesagt: So richtig viel bleibt bei solchen Filmen, die rein auf Affektwirkung setzen, nicht übrig.
Travis sagte am 09. Februar 2012, 03:00:
Ich arbeite gerade dran. Hätte nicht gedacht, dass da solche Perlen bei sind. Der von mir vor kurzem erwähnte HELL'S ANGELS '70 ist ja gleich in der Vol.1 drin.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#25
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Ubaldo Terzani sagte am 09. Februar 2012, 03:04:
THHE hing übrigens schon nach der erste Sichtung fest in meinem Kopf. Was ein auf die Fresse Hauer! Muss da nur den Titel lesen und schon dröhnt der Terror durch meinen Kopf. Die Gegenüberstellung und Entwicklung der beiden politischen Lager ultra-fies. Da fand ich das Original wirklich einen Fliegenschiss. Lächerlich obendrein. Aber ich habe auch leider nur die verdeutschte Fassung mit den Aliens gesehen. Mal gucken, ich spiele schon leicht mit dem Gedanken die Filmographie abzuklappern - jetzt da ich 'zufällig' beim ersten Film vom Wes gelandet bin.
#26
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Der Außenseiter sagte am 09. Februar 2012, 03:12:
Das stimmt, neige da wohl zum Abgleich mit hiesigen und derzeitigen Einschätzungen, die mir manchmal leichtfertig über den Film hinweg zu gehen scheinen. Vielleicht mehr ein Gefühl als belegbar, abgesehen natürlich von der Sache mit den Außerirdischen/Synchro.
Der Außenseiter sagte am 09. Februar 2012, 03:12:
Stimmt auch, stand für mich aber im Missverhältnis zur beinahe halbstündigen Auswalzung des Mutantenschlachtens. Hat mir immerhin recht deutlich vor Augen geführt, dass für mich im Horrorkino der Genuß/Erfahrungsgewinn in der Regel ein masochistischer (gekoppelt mit bzw. bedingt durch Empathie), kein sadistischer ist. Gerade jüngere Strömungen wie der "torture porn" (will das Fass aber hier nicht aufmachen) zielen dann ja doch wiederum eher auf letzteres, was mir in diesem Kontext wenig gibt.
#27
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Bob sagte am 09. Februar 2012, 03:22:
Dann am besten mit dem zweiten weitermachen. Das ist tatsächlich nicht HILLS, sondern ANGELA - THE FIREWORKS WOMAN, zu dem er sich heute aber offenbar leider nicht mehr bekennen mag. Ganz großartiges Pornodrama mit stark surrealem Einschlag, möglicherweise sogar mein Favorit in seinem grandiosen 70er Jahre Trio.
#28
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
#29
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Travis sagte am 09. Februar 2012, 03:28:
Ja, da findet sich einer der zentralen Punkte eines nicht im Gleichgewicht mit den Zeichen stehenden Filme machens. Das wird nur bedingt durch das Prinzip angedeuteter Forstezungen aufgefangen und führt Kino wieder in die Zeiten der Serials zurück. Für sich selbst, ohne Referenzpunkte, scheinen die Werke nicht mehr stehen zu können.
Travis sagte am 09. Februar 2012, 03:28:
Sowas gibt es ja auch gar nicht wirklich. Wahrnehmungspsychologisch und auf Ebene des Bewussten und Unbewussten ist der Mensch den Einrücken ausgeliefert. Er entwickelt nur kognitive Strategien mit dem Gezeigten umzugehen. So wie Du, Bob, Deine Erfahrung mit dem Film umschreibst, ist ja schon gut erkennbar, dass es mehr um das affektive Erleben geht. Einfache Symbolik wie Amerika-Flagge zum Töten verwenden bleibt hängen, ist Dir aber letztlich egal, so wie auch eine Aussage, weil es Dir mehr um Terrorerleben geht. Das kickt zwar während der Betrachtung und führt zu einem harschen Ritt, aber es setzt sich nicht wirkklcih als ein Erlebnis fest, mit dem man sich noch eventuuell Tage oder sogar Wochen intensiv auseinandersetzt. Will man ja auch gar nicht, da schon die nächste Bildeindrücke warten. Das hängt auch mit Gedächntisprozessen zusammen, die sich beim Homo Sapiens in den letzten 120.000 Jahren nicht verändert haben.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#30
Geschrieben 10. Februar 2012, 01:57
Bob sagte am 09. Februar 2012, 03:45:
Wie gesagt, seit dem Kinobesuch damals nicht mehr gesehen, ist also eine Weile her und nicht mehr so wahnsinnig viel präsent. Meine schon, dass mir die Pointe damals klar war, aber mich die Art ihrer Umsetzung gestört hat. Aber müsste ich wohl tatsächlich nochmal sehen, um das zu überprüfen und mich da nicht in irgendwas zu verrennen. Mal schauen, irgendwann mal, so eilig hab ich's damit gerade nicht, aber erstmal lockt anderes.
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