THE EXPENDABLES II
#1
Geschrieben 19. Januar 2012, 12:45
Das stimmt mich jetzt traurig, da es nun so aussieht, als würde THE EXPENDABLES II das Genre im Hyperspeed-Modus durchlaufen und vom harten R-Rating-Reißer zum PG-13-Kinderspekatakel verkommen.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#2
Geschrieben 19. Januar 2012, 12:57
#3
Geschrieben 19. Januar 2012, 15:39
#4
Geschrieben 19. Januar 2012, 15:56
#5
Geschrieben 19. Januar 2012, 16:05
Bob sagte am 19. Januar 2012, 15:39:
Eher letzteres. Norris hat den fürs Alter typischen Konservativ-Backlash gemacht, ähnlich wie Charlton Heston. Wer weiß heute schon noch, dass Charlton Heston so intensiv wie kaum ein anderer Star seiner Zeit für die Gleichberechtigung von Schwarzen und gegen einen freien Verkauf von Waffen gekämpft hat. Er war hauptverantwortlich für eine Initiative Ende 60er Anfang 70er, welche die Waffengesetze so verschärft hat wie nie zuvor. Heston wollte sogar eine Komplettabschaffung aller Waffen in den USA. In den 80ern verschwand Heston von der Bildfläche und kehrte plötzlich mit als völlig diametral zu bezeichnenden Ansichten zurück. Faselte was vom weißen Mann und dem Recht auf Waffen usw. Ähnlich Norris, der Mitte/Ende der 90er seine religöse Krise bekam, sich plötzlich von vielem abwendete und jetzt zu den Kreationisten gehört. Seine Filme aus den 80ern stellen eigentlich mit das härteste Material dieser Jahre dar. MISSING IN ACTION, INVASION USA und DELTA FORCE haben sogar erzürnte politische Debatten ausgelöst. Ende der 80er wollte man Norris menschlicher gestalten und Anfang der 90er ist er dann im Kinderprogramm gelandet.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#6
Geschrieben 19. Januar 2012, 16:15
#7
Geschrieben 19. Januar 2012, 16:24
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#8
Geschrieben 19. Januar 2012, 17:39
Wenn die "Expendables"-Actionopas sich im zweiten Teil plötzlich als handzahme James Bonds geben, werden sie jedenfalls sehr schnell merken, dass sie sich damit selbst jedwede Grundlage entziehen und sich danach schwarz ärgern. Verdient hätten sie's dann aber auch.
#9
Geschrieben 19. Januar 2012, 19:36
#10
Geschrieben 19. Januar 2012, 19:53
Johannes sagte am 19. Januar 2012, 19:36:
Na, das wollen wir doch hoffen.
Johannes sagte am 19. Januar 2012, 19:36:
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#11
Geschrieben 20. Januar 2012, 10:10
Ubaldo Terzani sagte am 19. Januar 2012, 15:56:
Da muss ich dir zustimmen! Der erste Teil hat ne Menge Spaß gemacht, hatte seine Schwächen aber wirklich gerade in der teils "schlechten" Inszenierung, vor allem was die Action betrifft. Deshalb war ich auch froh das Simon West jetzt Regie führt! Naja, die PG13-Ankündigung trübt die Freude aber doch sehr!
#12
Geschrieben 20. Januar 2012, 10:18
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#13
Geschrieben 20. Januar 2012, 12:43
#14
Geschrieben 20. Januar 2012, 13:45
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#15
Geschrieben 20. Januar 2012, 13:55
Bei den anderen Filmen glaube ich dir das mal ungesehen. Reizt mich auch irgendwie so gar nix davon.
#16
Geschrieben 20. Januar 2012, 14:18
Bob sagte am 20. Januar 2012, 13:55:
Kann ja noch passieren.
Zumal es heute bei uns den indonesischen Actionkracher THE STABILIZER gibt. Mein Dank geht von dieser Stelle an Howie, der mir diese Perle in Erinnerung gebracht hat.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#17
Geschrieben 20. Januar 2012, 18:32
Der Außenseiter sagte am 20. Januar 2012, 10:18:
Also, da muss ich dir leider beipflichten irgendwie...außer CON AIR hat der an wirklichen Actionfilmen nichts richtig Brauchbares gemacht. Auch wenn die anderen Genrewerke nicht alle schlecht waren. Aber z. B. von Tomb Raider war ich eher enttäuscht.
#18
Geschrieben 20. Januar 2012, 18:34
Bob sagte am 20. Januar 2012, 12:43:
jip, sehe ich genauso
Wobei ich die Werke anderer Genres "Unbekannter Anrufer" und "Die Tochter des Generals" sehr intensiv und gut gemacht fand, trotz der Tatsache, dass das keine Actionfilme sind.
#19
Geschrieben 20. Januar 2012, 18:48
Funxton sagte am 19. Januar 2012, 17:39:
Chuck Norris war immer schon konservativ und immer schon Christ. Einer seiner Förder war Michael Landon. Sein Bruder Wieland ist in Vietnam gefallen. Deshalb das Engagement in diese Richtung. Norris ist im Alter eher versöhnlicher, selbstironischer geworden.
#20
Geschrieben 20. Januar 2012, 21:16
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#22
Geschrieben 21. Januar 2012, 01:02
Der Außenseiter sagte am 20. Januar 2012, 21:16:
Das ist natürlich auch viel eher ein Grund, sich der Religion zuzuwenden. Als etwa das Alter per se, oder gar Alterssenilität (wtf). Religion und Religionsgemeinschaft hilft beim Entsuchten ungemein. Da gehen viele an den Haken und bleiben auch dran. Wenn ihr (das Bild) so wollt.
#23
Geschrieben 21. Januar 2012, 01:37
So sympathisch und seinen Einsatz für ethnische Minderheiten - insbesondere die nordamerikanischen Ureinwohner, da er ja ein Viertel selbst einer ist - habe ich immer bewundert. Auch diese meditative Ruhe seines Wesens und seiner Stimme hat mich auf meinem Lebensweg begleitet.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#24
Geschrieben 21. Januar 2012, 02:12
Der Außenseiter sagte am 20. Januar 2012, 10:18:
#25
Geschrieben 21. Januar 2012, 02:52
Johannes sagte am 21. Januar 2012, 02:12:
Er kann entscheiden, wie er sie gestalten möchte. Mann+Mann+Frau, Mann+Frau+Frau oder Mann+Mann+Mann
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#27
Geschrieben 21. Januar 2012, 15:25
----
Aber davon abgesehen hat Johannes indirekt auf einen interessanten Punkt in Stallones Schaffen hingewiesen. Sly hat ja nicht nur bei allen Filmen, in denen er mitspielt, die vertraglich zugesicherte Exekutivgewalt beim Drehbuch bzw. überarbeitet es immer als Letzter, sondern hat auch, wie im Falle von RAMBO (1982), die Idee eingebracht, seine Dialoge zu entfernen, da er sich scheußlich und unüberzeugend in der Rolle fand. Dadurch wurde die Figur in ihren Spielszenen einzig durch ihre Aktionen definiert. Dieser Aktionismus verbindet die (für Hollywood gängige) Drei-Akt-Struktur als roter Faden und schlägt eine Brücke, da diese Szenen meistens stumm sind bzw. Stallone nichts sagt, zu den Frühformen aktionalen Stummfilmkinos, wo Bewegung gleichgesetzt mit filmischer Dynamik war. Jetzt, dank ausgewaschenen Negativs, eng kadrierten Scope-Bildern und Aufladung durch einen realpolitischen Konflikt, der zwar verdrängt werden wollte, aber in den Köpfen dennoch aktuell war, mit Prinzipien des New Hollywood verbunden.
In ROCKY IV - DER KAMPF DES JAHRHUNDERTS, wo er ja dann alles in Personalunion gemacht hat - Story, Drehbuch, Regie, Hauptrolle, Songauswahl - und wieder sein Cutter-Team aus ROCKY III - DAS AUGE DES TIGERS, STAYING ALIVE, DER SENKRECHTSTARTER, später dann DIE CITY COBRA und OVER THE TOP nahm, sind die Akte klarer voneinander getrennt und bieten immer nochmal "Film im Film"-Elemente durch Videoclipmontagen, die jeweilige dramaturgische Verdichtungspunkte der Handlungsebene des jeweiligen Aktes sind. Partystimmung im ersten (Song: Living in America), Zerrüttung der Verhältnisse/der Seele (Song: No easy way out), Rekonsolidierung und Kampf/Conclusio (Songs: Burning Heart und Hearts on Fire, mit dessen zweitem Anspielen der Film auch endet).
Im stark ikonographischen RAMBO II - DER AUFTRAG (Aristoteles trifft John Ford) ist dann alles ähnlich einfach gehalten wie in THE EXPENDABLES. Pathos und Heros sollten bei der Figur des John Rambo wohl klar erkennbar sein. Bei THE EXPENDABLES hatte ich jedoch den Eindruck, dass die einfach gehaltene Drei-Akt-Struktur mehr ein Hinweis auf Stallones Überforderung war, der mit Mitte 60 nicht mehr so gut delegieren kann wie früher, was er im Bezug auf die Regie beim zweiten dann sogar selbst eingeräumt hat und sie an jemand anderen abgab.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#28
Geschrieben 22. Januar 2012, 12:11
#30
Geschrieben 22. Januar 2012, 13:03
Johannes sagte am 22. Januar 2012, 12:11:
War ja auch gute Zusamenarbeit. Ohne Deine Bemerkung hätte ich mich gar nicht weiter dazu geäußert.
bekay sagte am 22. Januar 2012, 12:18:
Das darf man nicht so eng sehen. Johannes gestattet es halt nur in größeren Zusammenhängen zu denken, wenn es sich um Dinge handelt, für die er sich interessiert. Alles andere wird in (einfache) Zusammenhänge der Abwertung geschoben. Insofern ist Dein Hinweis schon gut. Als die Nachricht vom Tod des Pabsts kam, interessierte das meine Schwiegermutter herzlich wenig, weil sie gerade mit einem neuen Muster für ihre Häkeldeckchensammlung beschäftigt war. Jeder hat eben ihm eigene Dinge, die er für wichtig und richtig hält.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
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