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Ich fand schon die Fluchtfahrt ziemlich am Anfang grandios
Jup !
Die Einstiegssequenz am Anfang vor den Opening Credits ist wirklich verdammt gut und reißt einen schon sofort rein in den Film.
So ein Gespühr für Dichte und Timing ist ziemlich atemberaubend.
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Und Ryan Gosling fand ich das erste Mal wirklich bemerkenswert -- dass diese wortkarge und auf den ersten Blick mysteriöse Figur so ausdrucksstark und überzeugend ist, ist seinem Spiel zu verdanken.
Die Figur des sog. "loners" den Gosling gibt, ist eh ziemlich interessant, denn er gibt sich zwar nach außen ultracool und unglaublich kontrolliert aber im innern diese Figur total gebrochen.
Erinnert auf eine Weise wirklich an die Einzelgänger des 70er und 80er Genre Kinos dann aber auch wieder an so eine Art modernen "Travis Bickle", der wenn er einmal in die Enge gedrängt wird, sofort explodiert. Symbolisch hierfür natürlich die häßliche Jacke mit dem Skorpion !
Die total unterkühlte Inszenierung sowie der Einsatz von Farben und die Verquickung des Soundtracks erinnerten mich sehr stark an die 80er Filme von Michael Mann (Thief, Manhunter) oder auch an Friedkin (Live and let die in L.A.).
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Die Geschichte erzählt leider nix dolles und der ganze Kram mit den Gangster-Bossen kam mir wie ein mäßiger Copycat von Tarantino vor.
Wie Umbaldo schon schrieb, die Story ist natürlich wirklich simpel. Da gibt es in Refns Pusher Filmen sogar mehr Plot Twists.
Den Tarantino Vergleich gab es damals in Dänemark ja auch schon und sicherlich ist das vielleicht auch zutreffend.
Aber, das ist im Prinzip wirklich zweitrangig denn der Film schafft es auf fast traumwandlerische Art einen dermaßen intensiven Sog zu entwickeln und ein Gefühl von verloren sein und Einsamkeit, das ist fast schon erschreckend.
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Zum Beispiel bei der nächtlichen Szene an der Küste mit dieser Maske. Ich weiß nicht, warum er die Maske trägt, aber ich vermute, weil es für den Zuschauer ein großartiges Bild abgibt. Das ist halt irgendwie gestellt.
Gerade der Einsatz des Soundtracks springt einem bei diesem Film ja wirklich geradezu ins Gesicht und ist auch verdammt wichtig. Sprich wie die einzelnen Szenen mit den Songs verknüpft werden.
Gerade bei dieser Szene solltest Du nochmal auf Katyna Ranieris Stimme achten wenn "Oh my Love" ertönt.
Diese Maske ist ja soetwas wie eine zweite Haut, oder vielmehr ein zweites Gesicht. Der Driver, der ja eh schon sowas wie ein Schatten ist, löst sich komplett auf. Das hat was mit der Psychologie dieser Figur zu tun, wie ich finde.