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Dogville - Lars von Trier - Filmforen.de

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Dogville - Lars von Trier


86 Antworten in diesem Thema

#1 grady

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Geschrieben 25. September 2003, 14:27

Hi, hier ist das Thema wohl besser untergebracht.

hi, das ist hier mein erstes posting. Also vorab keine schelte, please.
ich war letzten Dienstag in Dogville, Filmfest Hamburg. Interessanter Film, erinnerte mich an ein sehr intensives Theaterstück. Keinerlei Gebäude, alles war Transparent, die Lichttechnik verschaffte grossartige Effekte und eine besondere stille Atmosphäre usw… Egal ich will hier nicht näher darauf eingehen. Einzig und allein enthielt der Abspann Fotos der vermeintlichen Darsteller in realistischere Umgebung. Mit Hilfe der Fotos konnte man sich nun ein erweitertes Bild der Szenen machen, die Bilder lieferten ein konkretes Bild der Atmosphäre, der Umgebung. Was ich nun sagen bzw. fragen will ist folgendes; hat eine solch reduzierte Art der Filmgestaltung (Theatercharakter) Sinn und Zweck? Ist es nicht zweckmäßiger die vielfältigen Möglichkeiten des Films auszunutzen? Nichts gegen Lars von Trier, er hat sicherlich schon bewiesen, dass er einer der größten Regisseure ist. Jedenfalls würde ich diese Technik gerne diskutieren. Gibt es Beispiele anderer theaterartigen Inszenierungen. Bis denne.
kay

#2 Prof K

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Geschrieben 25. September 2003, 14:44

Als Beispiel fällt mir da sofort Bergman's "The Magic Flute" ein, der bis auf die Overtüre am Anfang und einem Zwischenblick aufs Publikum komplett auf einer Bühne aufgeführt wird, dabei wurde alles wie im richtigem Theater belassen, soll heißen, Vorhang geht zu um die Bühne neu zu gestallten, das Set-Design ist komplett aus Theater-Requisiten usw.

Ich fand diese Technik recht interessant, in meheren Filmen sollte man sie aber zumindest nicht dauerhaft verwenden, da sich der Effekt sonst sehr schnell abnutzen würde.

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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

#3 Green_Destiny

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Geschrieben 25. September 2003, 15:09

grady sagte am 25.09.2003, 15:27:

Was ich nun sagen bzw. fragen will ist folgendes; hat eine solch reduzierte Art der Filmgestaltung (Theatercharakter) Sinn und Zweck? Ist es nicht zweckmäßiger die vielfältigen Möglichkeiten des Films auszunutzen?
Ich würde dies gerne mit einer Gegenfrage beantworten: Warum hälst du eine solche "Reduzierung" bzw. Anlehnung an theatralische Elemente, für ein nicht Nutzen der vielfältigen Möglichkeiten, die das Medium birgt? Ist von Trier nicht gerade weil er sich solcher Mittel bedient bzw. sich an ihnen probiert, einer der wenigen zeitgenössischen cineastischen Künstler, die überhaupt den Versuch unternehmen die vielfältigen Möglichkeiten des Mediums weiter zu ergründen und sich dabei nicht scheut auch mal etwas unkonventionellere Wege zu beschreiten?

Gruß Green :)
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Es gibt vielmehr immer wieder einzelne Proletarier, die trotz angestrengtester Brotarbeit ihrem Hunger nach Kunst und Kultur mit erstaunlichem Kräfteaufwand Befriedigung verschaffen, und diese Leistungen sind gerade deshalb so bewundernswürdig, weil sie über alles normale Maß hinausgehen und erreichen, was billigerweise nicht gefordert werden kann!
Sie beweisen, daß Kunst und Proletariat heute unvereinbare Dinge sind.

Rudolf Arnheim (1932)

#4 grady

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Geschrieben 25. September 2003, 16:10

Mir ist schon bewusst, dass ich mit dieser provozierenden Formulierung „reduzierte Art der Filmgeschtaltung“ anecke. Ich hatte jedoch diesen massiven Eindruck, dass das Potenzial allemal nicht ausgeschöpft wurde, auch vor dem Hintergrund einer Trierischen, unkonventionelen Filmgestaltung.
Es ist Trier selbst, der künstlerischen Elementen unterstreicht und eben auch Elemente bewusst reduziert, um einfach Menschlichkeit hervorzuheben. Er schafft unbestritten cineastische Meisterwerke mit der gewollten Nähe zum Betrachter.

Die Reduzierung der filmischen Mittel sah ich jedoch in der Art und Weise, nach dem die abschließenden Bilder gezeigt worden sind, als überzogen. Die Bilder im Abspann waren sofort Teil der sich entwickelten Atmosphäre, die Charaktere wurden quasi mit Leben erfüllt. Sie erhielten ein Gesicht. Sie wurden aus ihrer gewollt gezeigten Eindimensionalität gerissenen. Ich wollte damit sagen, dass eine filmische Inszenierung auch sehr gut konventionell hätte umgesetzt werden können.
Darüber hinaus bin ich von diesem Film begeistert und werde diesen Film sicherlich nicht das letzte Mal gesehen haben.

Gruß Grady.

#5 Immo

    zombie

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Geschrieben 25. September 2003, 16:34

Hab's mal in ein passenderes Forum verschoben! ;)

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#6 rocknrollriot

    höhenflieger

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Geschrieben 25. September 2003, 16:41

Zitat

sich an ihnen probiert, einer der wenigen zeitgenössischen cineastischen Künstler, die überhaupt den Versuch unternehmen die vielfältigen Möglichkeiten des Mediums weiter zu ergründen und sich dabei nicht scheut auch mal etwas unkonventionellere Wege zu beschreiten?

:gaehn:

na ja, ohne den film gesehen zu haben
hat mir triers unkonventionalität auch schon mal besser gefallen,
theaterhafte inszenierung kann man ja nun wirklich nicht mehr als
sonderlich innovativ betrachten. vielmehr werde ich das gefühl nicht los,
trier bastle an der konsequenz seines lebenswerkes, indem er
sich vom medialen overkill seiner frühwerke immer mehr in richtung
theater bewegt, was sich ja in idioten oder dancer bereits andeutet.
den abschluß bildet dann die eigentliche theaterinszenierung in bayreuth,
und danach dreht er nur noch pornos... ;) :D

cheers

:cheers:
rocknrollriot
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#7 Oskar

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Geschrieben 25. September 2003, 19:04

Bin auch gegen von Trierski. Bei 'Dancer in the Dark' sieht man meiner Meinung nach am deutlichsten die Nachteile seiner Dogmen: Während die Musicaleinlagen (nicht zuletzt wegen Bjorks bezaubernder Stimme B) ) begeistern, wirkt das Drumherum (bei der immensen Effektivität der Gesangseinlagen wirkt der Rest wie ein Drumherum!) im direkten Vergleich belanglos und uninteressant. Ich wage sogar zu behaupten, dass der Film ohne Bjork bei Kritik und Publikum untergegangen wäre.

Bearbeitet von Oskar, 25. September 2003, 19:04.


#8 Horrorcollector

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Geschrieben 25. September 2003, 19:22

Hiho,

Da Magic Flute einer der ganz wenigen Bergman Filme ist dem ich nix abgewinnen kann, scheint meine Meinung etwas kurios, aber ich sehe die stilistischen Veränderungen die von Trier in seiner Karriere gemacht hat als genau richtig an. Hätte er sich weiter im Stile von Element of Crime oder Europa (imho sein Bester) bewegt, wäre er sicher an einem Punkt angelangt wo er sich selber kopiert hätte.
Hätte er nach dem visuellen Overkill von Europa nicht etwas so total anderes wie Braking the Waves gedreht, hätte er es wohl riskiert auf eine bestimmte Art Film reduziert zu werden. Wenn Dogville und dessen 2 Nachvolger mit diesem theatralischen abgeschlossen haben, könnte ich mir vorstellen das von von Trier wieder etwas ganz Anderes zu erwarten ist. Natürlich kann ich mich auch irren und er hat sich total in diesem mimimal Kino (natürlich nicht im Sinne von Warhol) verlaufen, aber ich glaube nicht daran.
Wo wir gerade beim Thema sind, bin ich eigentlich der Einzige der das brechen der Dogmen in Ididoten bemerkt hat? Der Film hat nächmlich einen Soundtrack der nicht, oder zumindest nicht erkennbar, am Ort des geschehens gespielt wird. Oder habe ich da was verpasst?

bye

Dennis :)

#9 Prof K

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Geschrieben 25. September 2003, 19:29

Horrorcollector sagte am 25.09.2003, 20:22:

Hiho,

Da Magic Flute einer der ganz wenigen Bergman Filme ist dem ich nix abgewinnen kann, scheint meine Meinung etwas kurios, aber ich sehe die stilistischen Veränderungen die von Trier in seiner Karriere gemacht hat als genau richtig an. Hätte er sich weiter im Stile von Element of Crime oder Europa (imho sein Bester) bewegt, wäre er sicher an einem Punkt angelangt wo er sich selber kopiert hätte.
Hätte er nach dem visuellen Overkill von Europa nicht etwas so total anderes wie Braking the Waves gedreht, hätte er es wohl riskiert auf eine bestimmte Art Film reduziert zu werden. Wenn Dogville und dessen 2 Nachvolger mit diesem theatralischen abgeschlossen haben, könnte ich mir vorstellen das von von Trier wieder etwas ganz Anderes zu erwarten ist. Natürlich kann ich mich auch irren und er hat sich total in diesem mimimal Kino (natürlich nicht im Sinne von Warhol) verlaufen, aber ich glaube nicht daran.
Wo wir gerade beim Thema sind, bin ich eigentlich der Einzige der das brechen der Dogmen in Ididoten bemerkt hat? Der Film hat nächmlich einen Soundtrack der nicht, oder zumindest nicht erkennbar, am Ort des geschehens gespielt wird. Oder habe ich da was verpasst?

bye

Dennis :)
Ich denke auch nicht, daß von Trier für immer bei dieser Art von Film hängen bleibt, die Filme "Element Of Crime", "Epidemic" & "Europa" sind ja meines wissens nach eine eigene Trilogie, die daher auch den selben visuellen und erzählerischen Strukturen folgt, das selbe hat er ja anscheinend nun auch wieder vor, nur dass er sich von Film zu Film immer mehr zur reinen Theaterform hin steigert anstatt einer stets gleichen Form zu folgen.

mfg: Prof K
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#10 rocknrollriot

    höhenflieger

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Geschrieben 25. September 2003, 19:35

Horrorcollector sagte am 25.09.2003, 19:22:

Wo wir gerade beim Thema sind, bin ich eigentlich der Einzige der das brechen der Dogmen in Ididoten bemerkt hat? Der Film hat nächmlich einen Soundtrack der nicht, oder zumindest nicht erkennbar, am Ort des geschehens gespielt wird. Oder habe ich da was verpasst?
laut "breaking the dreams" hat sich trier mit den dogmen nie so richtig anfreunden
können, in idioten hat er eine ladenszene gedreht, bei der von vorneherein
klar war, daß sie nicht in den film kommt, nur um konsequent zu bleiben.
und ja, trotzdem gibt es brüche, richtig beobachtet... :)

cheers

:cheers:
rocknrollriot
Drei Elemente vornehmlich: der Geschlechtstrieb, der Rausch, die Grausamkeit -
alle zur ältesten Festfreude des Menschen gehörend, alle insgleichen im anfänglichsten
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#11 Oskar

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Geschrieben 25. September 2003, 19:43

Einer, der sich selbst ästhetische Beschränkungen auferlegt und dann klagt, er könne sich mit diesen nicht anfreunden, um schließlich eine regelverstoßende Szene zu drehen, die sowieso nicht in der endgültigen Schnittfassung auftauchen darf.

:doof:

#12 Kasimir

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Geschrieben 25. September 2003, 19:49

rocknrollriot sagte am 25.09.2003, 20:35:

Horrorcollector sagte am 25.09.2003, 19:22:


Wo wir gerade beim Thema sind, bin ich eigentlich der Einzige der das brechen der Dogmen in Ididoten bemerkt hat? Der Film hat nächmlich einen Soundtrack der nicht, oder zumindest nicht erkennbar, am Ort des geschehens gespielt wird. Oder habe ich da was verpasst?
laut "breaking the dreams" hat sich trier mit den dogmen nie so richtig anfreunden
können, in idioten hat er eine ladenszene gedreht, bei der von vorneherein
klar war, daß sie nicht in den film kommt, nur um konsequent zu bleiben.
und ja, trotzdem gibt es brüche, richtig beobachtet... :)

cheers

:cheers:
rocknrollriot
Die gibt es doch aber in jedem Dogma-Film, denk ich - auch ohne Erbsenzählerei. Das ist ja der Witz. :)

#13 Horrorcollector

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Geschrieben 25. September 2003, 19:50

rocknrollriot sagte am 25.09.2003, 20:35:

laut "breaking the dreams" hat sich trier mit den dogmen nie so richtig anfreunden
können, in idioten hat er eine ladenszene gedreht, bei der von vorneherein
klar war, daß sie nicht in den film kommt, nur um konsequent zu bleiben.
und ja, trotzdem gibt es brüche, richtig beobachtet... :)

cheers

:cheers:
rocknrollriot
Hiho,

Das seltsame ist nur das er ja dennoch in die "offizelle" Dogme Reihe aufgenommen wurde, also scheint sich da kaum einer wirklich an das einhalten der Regeln zu klammern.

@Prof K: Ja, die Trilogie nennt sich sinniger Weise "Europa Trilogie", wobei ich bis dato leider nur Element of Crime und Europa gesehen hab, also fehlt das Bindestück. Leider kann ich auf Grund dessen nicht genau beurteilen ob sich von Trier in seinen Trilogien wirklich an einen Stil annähert (in der Europa an den Medial-überladenen und in der Amerika in den karg-Theatralsichen), aber zumindest der Sprung von optischen (und evtl. auch akustischen) Mitteln von "Element" zu "Europa" ist enorm, es wäre halt für meine Überlegung nur schön zu wissen ob sich Epidemic als geeignetes Bindeglied erweisst....hat den zufällig einer gesehen?

bye

Dennis :)

#14 Prof K

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Geschrieben 25. September 2003, 19:50

Oskar sagte am 25.09.2003, 20:43:

Einer, der sich selbst ästhetische Beschränkungen auferlegt und dann klagt, er könne sich mit diesen nicht anfreunden, um schließlich eine regelverstoßende Szene zu drehen, die sowieso nicht in der endgültigen Schnittfassung auftauchen darf.

:doof:
Kauf dir mal die Criterion von "Element Of Crime", dort ist eine sehr aufschlußreiche Doku, in der der Gemütszustand des Herrn von Trier auch sehr gut zur Geltung kommt, deinem :doof: kann ich da nur zustimmen.

mfg: Prof K
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#15 Horrorcollector

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Geschrieben 25. September 2003, 19:56

Kasi sagte am 25.09.2003, 20:49:

rocknrollriot sagte am 25.09.2003, 20:35:

Horrorcollector sagte am 25.09.2003, 19:22:


Wo wir gerade beim Thema sind, bin ich eigentlich der Einzige der das brechen der Dogmen in Ididoten bemerkt hat? Der Film hat nächmlich einen Soundtrack der nicht, oder zumindest nicht erkennbar, am Ort des geschehens gespielt wird. Oder habe ich da was verpasst?
laut "breaking the dreams" hat sich trier mit den dogmen nie so richtig anfreunden
können, in idioten hat er eine ladenszene gedreht, bei der von vorneherein
klar war, daß sie nicht in den film kommt, nur um konsequent zu bleiben.
und ja, trotzdem gibt es brüche, richtig beobachtet... :)

cheers

:cheers:
rocknrollriot
Die gibt es doch aber in jedem Dogma-Film, denk ich - auch ohne Erbsenzählerei. Das ist ja der Witz. :)
Hiho,

Also bei Das Fest und Italienisch für Anfänger ist mir nichts aufgefallen, wo sind denn dort klare Regelverstösse?

@Kasi: Evtl. hat er ja auch einfach nur erkannt das seine Theorien nicht so leicht in die Praxis umzusetzten sind, ohne dass das Ergebniss leidet.

bye

Dennis :)

#16 Oskar

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Geschrieben 25. September 2003, 20:01

Prof K sagte am 25.09.2003, 20:50:

Oskar sagte am 25.09.2003, 20:43:

Einer, der sich selbst ästhetische Beschränkungen auferlegt und dann klagt, er könne sich mit diesen nicht anfreunden, um schließlich eine regelverstoßende Szene zu drehen, die sowieso nicht in der endgültigen Schnittfassung auftauchen darf.

:doof:
Kauf dir mal die Criterion von "Element Of Crime", dort ist eine sehr aufschlußreiche Doku, in der der Gemütszustand des Herrn von Trier auch sehr gut zur Geltung kommt, deinem :doof: kann ich da nur zustimmen.

mfg: Prof K
Ich werde mein nur spärlich vorhandenes Geld sicherlich nicht für eine Criterion (!) eines Filmes des Herrn von Trier (!) ausgeben. Ich hatte mal eine Dancer in the Dark-DVD mit einer aufschlussreichen 50-minütigen Dokumentation über den Entstehungsprozess dieser Möchtergern-Musicalrevolution. Der Großteil der Doku begnügt sich damit, das verdutzte Gesicht des Regisseurs näher zu beleuchten ( :D ), der mit allen Mitteln versucht, die vom Set geflüchtete Hauptdarstellerin schnellstmöglich ausfindig zu machen.
:lol:

Aus Triers Filmographie gefällt mir 'Constance' am besten - da hat er zwar nur als Co-Produzent fungiert, ist aber trotzdem ein dufter Porno-Streifen. B)

#17 rocknrollriot

    höhenflieger

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Geschrieben 25. September 2003, 20:02

Horrorcollector sagte am 25.09.2003, 19:50:

rocknrollriot sagte am 25.09.2003, 20:35:

laut "breaking the dreams" hat sich trier mit den dogmen nie so richtig anfreunden
können, in idioten hat er eine ladenszene gedreht, bei der von vorneherein
klar war, daß sie nicht in den film kommt, nur um konsequent zu bleiben.
und ja, trotzdem gibt es brüche, richtig beobachtet... :)

cheers

:cheers:
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Hiho,

Das seltsame ist nur das er ja dennoch in die "offizelle" Dogme Reihe aufgenommen wurde, also scheint sich da kaum einer wirklich an das einhalten der Regeln zu klammern.

@Prof K: Ja, die Trilogie nennt sich sinniger Weise "Europa Trilogie", wobei ich bis dato leider nur Element of Crime und Europa gesehen hab, also fehlt das Bindestück. Leider kann ich auf Grund dessen nicht genau beurteilen ob sich von Trier in seinen Trilogien wirklich an einen Stil annähert (in der Europa an den Medial-überladenen und in der Amerika in den karg-Theatralsichen), aber zumindest der Sprung von optischen (und evtl. auch akustischen) Mitteln von "Element" zu "Europa" ist enorm, es wäre halt für meine Überlegung nur schön zu wissen ob sich Epidemic als geeignetes Bindeglied erweisst....hat den zufällig einer gesehen?

bye

Dennis :)

Zitat

"epidemic" (1986/87)

Der frühe Low-Budget-Film lief den Erwartungen an den bereits mehrfach preisgekrönten Lars von Trier zuwider und verzeichnete weder kommerziell noch künstlerisch einen großen Erfolg. In dem Schwarzweißfilm, der sich zwischen den Genres und Gattungen Autorenfilm, Horrorfilm und Satire bewegt, laufen zwei Erzählstränge parallel: ein dokumentarisch anmutender, der wesentlich das Filmemachen, das Erarbeiten eines Drehbuches mitsamt der Recherchen und Inspirationssuche zeigt und ein ‚fiktiver‘ Strang, in dem die Szenen des ‚Filmes im Film‘ eingeblendet werden. Die Rahmenhandlung ist mit einer 16mm-Kamera gedreht worden, die zum Teil von den Schauspielern selbst geführt wurde, während die ‚Filmszenen‘ mit einer 35mm-Kamera (Henning Bendtsen) aufgezeichnet sind. Eingeleitet wird die Parallelstruktur in dem Moment, als Niels Voersel den Titel des neuen Drehbuches – Epidemic – in die Tasten seiner Schreibmaschine tippt. Es ist der gleiche Titel des bereits ablaufenden Filmes. Von nun an erscheint er fortdauernd am oberen Bildrand. Am Ende laufen die Parallelstränge zusammen. Nach fünf Tagen Arbeit präsentieren Lars und Niels ihrem Produzenten das ungewöhnliche Skript von zwölf Seiten. Um einen Eindruck von der Kraft des geplanten Filmes zu vermitteln, laden sie einen Hypnotiseur und sein Medium ein, welches ‚in den Film‘ gehen soll. Die Szene gerät außer Kontrolle: "Der Hypnotiseur scheitert mit seinen wiederholten Versuchen, Gitte zurückzuholen; Seine Regeln und Gesetze greifen längst nicht mehr. Statt dessen gelten die Gesetze der Fiktion, welche Krankheit und Verfall vorschreiben. Und deswegen zeigen sich die ersten Pestbeulen als sichtbare Beweise an den Körpern aller." (Keil 1996, S. 52)

visuell fällt der film vollkommen aus der reihe,
erinnert eher an die dogma-geschichte, thematisch hingegen fügt er
sich schpn ein, zumindest in bezug auf die selbstreferenzialität.
Drei Elemente vornehmlich: der Geschlechtstrieb, der Rausch, die Grausamkeit -
alle zur ältesten Festfreude des Menschen gehörend, alle insgleichen im anfänglichsten
»Künstler« überwiegend.

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#18 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 25. September 2003, 20:05

Horrorcollector sagte am 25.09.2003, 20:56:

Hiho,

Also bei Das Fest und Italienisch für Anfänger ist mir nichts aufgefallen, wo sind denn dort klare Regelverstösse?
Beim Fest gab's was (künstliches Licht???). Ist aber schon bisschen her, das ich den gesehen hab. Italienisch ... hab ich nicht gesehen - aber mal einen Text gelesen, der für die ersten X Filme die Regelverstöße aufzählte. Und wenn eine/r in Italienisch ... nicht seine eigenen Klamotten zum Set mitgebracht und angezogen hat - wie willst du das nachprüfen? :)

Zitat

@Kasi: Evtl. hat er ja auch einfach nur erkannt das seine Theorien nicht so leicht in die Praxis umzusetzten sind, ohne dass das Ergebniss leidet.
Das war ja nie eine Theorie. Das war, denke ich, eine Trick, eine Aktion - auch ein Witz: Und dazu gehören auch (meinetwegen: absichtsvolle) Regelverstöße. Und von Triers Psyche ist ja schon woanders "angezweifelt worden" und ist eh halbwegs irrelevant :)

#19 Horrorcollector

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Geschrieben 25. September 2003, 20:26

Kasi sagte am 25.09.2003, 21:05:

Beim Fest gab's was (künstliches Licht???). Ist aber schon bisschen her, das ich den gesehen hab. Italienisch ... hab ich nicht gesehen - aber mal einen Text gelesen, der für die ersten X Filme die Regelverstöße aufzählte. Und wenn eine/r in Italienisch ... nicht seine eigenen Klamotten zum Set mitgebracht und angezogen hat - wie willst du das nachprüfen? :)

Das war ja nie eine Theorie. Das war, denke ich, eine Trick, eine Aktion - auch ein Witz: Und dazu gehören auch (meinetwegen: absichtsvolle) Regelverstöße. Und von Triers Psyche ist ja schon woanders "angezweifelt worden" und ist eh halbwegs irrelevant :)
Hiho,

nunja, Regelverstösse wo die Macher hoffen das es Niemand bemerkt und offensichtliche Regelverstösse ala Idioten ist doch schon etwas Anderes :)
Zu der Sache mit Trier: Der geistige Zustand eines Regisseurs ist nicht nur halbwegs irrelevant, sondern komplett, zumindest im Bezug auf das Bewerten seiner Filme. So weit kommt es noch, dann dürfen ja Argento, der späte Peckinpah und mit sicherheit noch viele andere grossartige Filmemacher bzw. dessen Werk nicht gewürdigt werden.

@rocknrollriot: Das trifft mich jetzt unvorbereitet :D Hoffe aber das ich ihn dennoch schnell zu Geschicht bekomme. :)

bye

Dennis :)

#20 Kasimir

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Geschrieben 25. September 2003, 20:40

Horrorcollector sagte am 25.09.2003, 21:26:

Zu der Sache mit Trier: Der geistige Zustand eines Regisseurs ist nicht nur halbwegs irrelevant, sondern komplett, zumindest im Bezug auf das Bewerten seiner Filme. So weit kommt es noch, dann dürfen ja Argento, der späte Peckinpah und mit sicherheit noch viele andere grossartige Filmemacher bzw. dessen Werk nicht gewürdigt werden.
Da hast du mich kurz missverstanden. Das seh ich doch genauso wie du (und schau erst in die Literatur, Malerei ...). Ich meinte nur, dass der Regisseur nicht die alleinige Deutungshoheit über seine Filme hat.

:cheers:

#21 Horrorcollector

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Geschrieben 25. September 2003, 20:53

Kasi sagte am 25.09.2003, 21:40:

Horrorcollector sagte am 25.09.2003, 21:26:

Zu der Sache mit Trier: Der geistige Zustand eines Regisseurs ist nicht nur halbwegs irrelevant, sondern komplett, zumindest im Bezug auf das Bewerten seiner Filme. So weit kommt es noch, dann dürfen ja Argento, der späte Peckinpah und mit sicherheit noch viele andere grossartige Filmemacher bzw. dessen Werk nicht gewürdigt werden.
Da hast du mich kurz missverstanden. Das seh ich doch genauso wie du (und schau erst in die Literatur, Malerei ...). Ich meinte nur, dass der Regisseur nicht die alleinige Deutungshoheit über seine Filme hat.

:cheers:
Hiho,

War auch weniger auf deinen Beitrag, den ich in deinem Sinne verstanden habe, bezogen, sondern auf jede Beitrage die du angesprochen hast, denn hier im Thread wurde der geistige Zustand ja nicht nur einmal direkt in Verbindung mit der Qualität der Werke gebracht.
In diesem Sinne abenfalls: :cheers:

bye

Dennis :)

#22 Prof K

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Geschrieben 25. September 2003, 21:05

Oskar sagte am 25.09.2003, 21:01:

Ich werde mein nur spärlich vorhandenes Geld sicherlich nicht für eine Criterion (!) eines Filmes des Herrn von Trier (!) ausgeben. Ich hatte mal eine Dancer in the Dark-DVD mit einer aufschlussreichen 50-minütigen Dokumentation über den Entstehungsprozess dieser Möchtergern-Musicalrevolution. Der Großteil der Doku begnügt sich damit, das verdutzte Gesicht des Regisseurs näher zu beleuchten ( :D ), der mit allen Mitteln versucht, die vom Set geflüchtete Hauptdarstellerin schnellstmöglich ausfindig zu machen.
:lol:

Aus Triers Filmographie gefällt mir 'Constance' am besten - da hat er zwar nur als Co-Produzent fungiert, ist aber trotzdem ein dufter Porno-Streifen. B)
Schade, ist eine der schönsten Criterions die ich kenne :(

Leg dir mal Europe zu, den gibts bei Play auf einer recht anständigen Dvd, ich denke der dürfte deine Meinung zu von Trier gnädig stimmen.

achja, wo bekommt man denn Constance? :D
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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

#23 rocknrollriot

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Geschrieben 25. September 2003, 21:31

Prof K sagte am 25.09.2003, 21:05:

achja, wo bekommt man denn Constance?  :D
ihr ferkel, :D ;)


der hier klingt auch ganz interessant:

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kennt den jemand? :D

cheers
Drei Elemente vornehmlich: der Geschlechtstrieb, der Rausch, die Grausamkeit -
alle zur ältesten Festfreude des Menschen gehörend, alle insgleichen im anfänglichsten
»Künstler« überwiegend.

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#24 Immo

    zombie

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Geschrieben 25. September 2003, 23:02

01. EPIDEMIC ist meiner Meinung nach der schwächste aller Trier-Filme. Kann jetzt auch daran liegen, dass ich den Film (nach IDIOTEN und den GEISTERN gesehen) einfach nur vom Kontext her nicht gerafft habe, whatever. Damals (ist so ca. 5 Jahre her) fand ich den jedenfalls auf sehr unsympathische Art und Weise "künstlerisch ambitioniert". Obendrein mag sich der Film auch ästhetisch nicht so recht an die anderen beiden Filme anschmiegen.

02. In der Tat zeichnen sich die meisten Dogma-Filme durch Regelverstöße aus (man könnte beispielsweise auch die Pornosequenzen in IDIOTEN als "Action" bezeichnen ;)). In irgendeinem wird sogar mal der Regisseur in den Credits genannt. Und der meiner Meinung nach sehr dröge JULIEN DONKEY-BOY von wem auch immer, aber mit Werner Herzog in einer Hauptrolle (übrigens sehr witzig, wie der da spielt), spielt sogar mit Bildeffekten und übereinander gelegten Bildern.

Okay, nu weiter mit dem Thema! :D

Da ich den Film auch noch nicht gesehen habe, weiß ich nicht, ob Lars von Trier wirklich den Film reduziert und zum Theater zurückkehrt. Wenn er mit Kamera und Montage gewitzt umgeht, macht er das meiner Meinung nach nicht, denn dann ist es nicht mehr "abgefilmtes Theater" sondern findet sehr wohl in einem filmischen Kontext statt.

Aber die Frage nach der Reduzierung ist in der Tat eine überaus interessante. So bin ich zum Beispiel recht froh, dass dieser ganze Dogma-Trubel mittlerweile etwas versandet ist, denn diese Form der Reduktion in den Mitteln filmischen Ausdrucks mag zwar als aufsehenerregender Gag, der ein paar fundamentale Basics eines Kinoschaffens - eines sozialen wie politischen, als das sich das Arthaus-Spektrum ja immer gerne versteht, obendrein - mal wieder zur Diskussion stellte, gelungen sein, letzten Endes gerann es dann aber doch recht schnell, als filmisches Mittel, zur Farce. Ganz ehrlich, nach einem guten Dutzend verwackelter, weitgehend improvisierter und oft nur wenig geplanter Filme im Dogma-Stil, bin ich dann doch mal wieder recht früh drüber, etwa einen Ballhaus mit GANGS OF NEW YORK ein durchkomponiertes Meisterwerk abliefern zu sehen. Man stelle sich eine Gitarre vor und diese und jene Akkorde sind verboten, auch jene Saite hier darf nur von einer Stunde Beichstuhl gefolgt gezupft werden. Neee, also ehrlich.... :zzz:

Cheers,
IMMO

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#25 Immo

    zombie

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Geschrieben 26. September 2003, 09:05

Eine Kritik zum Film findet sich in der heutigen Neuen Zürcher Zeitung.

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#26 rocknrollriot

    höhenflieger

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Geschrieben 26. September 2003, 09:21

Zitat

Aber die Frage nach der Reduzierung ist in der Tat eine überaus interessante. So bin ich zum Beispiel recht froh, dass dieser ganze Dogma-Trubel mittlerweile etwas versandet ist, denn diese Form der Reduktion in den Mitteln filmischen Ausdrucks mag zwar als aufsehenerregender Gag, der ein paar fundamentale Basics eines Kinoschaffens - eines sozialen wie politischen, als das sich das Arthaus-Spektrum ja immer gerne versteht, obendrein - mal wieder zur Diskussion stellte, gelungen sein, letzten Endes gerann es dann aber doch recht schnell, als filmisches Mittel, zur Farce. Ganz ehrlich, nach einem guten Dutzend verwackelter, weitgehend improvisierter und oft nur wenig geplanter Filme im Dogma-Stil, bin ich dann doch mal wieder recht früh drüber, etwa einen Ballhaus mit GANGS OF NEW YORK ein durchkomponiertes Meisterwerk abliefern zu sehen. Man stelle sich eine Gitarre vor und diese und jene Akkorde sind verboten, auch jene Saite hier darf nur von einer Stunde Beichstuhl gefolgt gezupft werden. Neee, also ehrlich....

wohl wahr, wohl wahr,
no rules is the first rule :D

cheers

rocknrollriot
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#27 Oskar

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Geschrieben 26. September 2003, 09:26

Zitat

Man stelle sich eine Gitarre vor und diese und jene Akkorde sind verboten, auch jene Saite hier darf nur von einer Stunde Beichstuhl gefolgt gezupft werden.

Erinnert mich jetzt irgendwie an Pärts Kompositionsstil. :kill:

Zitat

achja, wo bekommt man denn Constance?  :D

Ich habe den bei einer (illegalen) Tauschbörse heruntergeladen. In dem Filmechen geht es zwar nicht besonders heftig zur Sache, dafür ist der Streifen ganz schön gefilmt und Katja Kean sieht sogar attraktiv aus, weshalb ich den Maskenbildner jetzt mal ganz spontan für einen Academy Award nominieren würde. :D

Zum eigentlichen Thema: Ich sehe das so ähnlich wie Immo. Für ein paar interessante Experimente sind die Dogmen ganz gut geeignet, aber irgendwann ist das Maß voll und man sehnt sich wieder nach ein paar schön durchkomponierten Einstellungen. Der einzige Dogma-like Film, den ich akzeptiere, ist sowieso VISTIOR Q, obwohl da ja ein (übrigens ganz netter) Score erklingt.

Noch eine Frage zu von Triers Kamerastil: Sind seine Maculaorgane geschädigt?

#28 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 26. September 2003, 09:50

Immo sagte am 26.09.2003, 10:05:

Eine Kritik zum Film findet sich in der heutigen Neuen Zürcher Zeitung.
Hast du den Text gelesen? Ich find den hochinteressant, verrückt, unglaublich, surreal. :love:

#29 Immo

    zombie

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Geschrieben 26. September 2003, 09:57

Kasi sagte am 26.09.2003, 10:50:

Immo sagte am 26.09.2003, 10:05:

Eine Kritik zum Film findet sich in der heutigen Neuen Zürcher Zeitung.
Hast du den Text gelesen? Ich find den hochinteressant, verrückt, unglaublich, surreal. :love:
Nöö, nur eben angefangen (deswegen ja auch der Link, auch als Notiz für mich :D ).

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#30 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 26. September 2003, 10:07

Immo sagte am 26.09.2003, 10:57:

Kasi sagte am 26.09.2003, 10:50:

Immo sagte am 26.09.2003, 10:05:

Eine Kritik zum Film findet sich in der heutigen Neuen Zürcher Zeitung.
Hast du den Text gelesen? Ich find den hochinteressant, verrückt, unglaublich, surreal. :love:
Nöö, nur eben angefangen (deswegen ja auch der Link, auch als Notiz für mich :D ).
Der tritt ziemlich viel Handlung breit (das als Vorwarnung, falls das jemanden stört - vice versa). Aber ansonsten legt Egger hier auf eine Art Zeugnis ab, wie ich's von ihm nicht kenne. Aber bitte nicht als "Filmkritik" lesen, da funktioniert er nicht (aber das merkt man schon beim Lesen :) ). Auf alle Fälle: erfrischende Sache. Schön, dass Solches noch geschrieben wird. - Wäre schön, wenn du dich nochmal melden würdest, wenn du ihn gelesen hast - oder er wird in einer Filmkritikrubrik diskutiert - denn er hat grundsaätzlich das Potential, diesen Thread hier zu sprengen ;)

Und bzgl. der Psyche des Regisseurs ist der Kasten unter der "Kritik" interessant - berichtet von einer Doku über den Dreh.





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