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Jener Sommer, das ruhigste Meer

Noruberutos zusammengewürfelte Bemerkungen zum Film und die damit zusammenhängenden Gegenstände




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Survive Style 5+ - SEKIGUCHI Gen, J 2004



"What is your function in life?"

Der erfolglose Versuch eines in einer grotesken Villa lebenden Mannes, seine immer wiederkehrende Frau zu beseitigen (die es wiederum auf ihn abgesehen hat). Das Schicksal eines braven Familienvaters, der nach einer Hypnose in einer seltsamen Show glaubt, ein Vogel zu sein (und es schließlich auch ist). Die Spritztouren eines durchgeknallten Einbrechertrios, von denen zwei intensive Gefühle füreinander entwickeln. Der Alltag einer überdrehten Werbetexterin, deren Ideen bei biederen Firmenchefs keinen Anklang finden. Und schließlich ein extra aus London eingeflogener Killer, der zusammen mit seinem verwirrten japanischen Übersetzer das Leben aller Beteiligten gehörig aufmischt.

So kurz und knapp die Zutaten eines der herrlichsten surreal-grotesk-absurd-post-pop-modernen japanischen Filme der jüngeren Vergangenheit. Fünf Episoden, die nach und nach ineinandergreifen und einen ganz eigenen Sog entwickeln. Absurd-Groteskes auf Japan ist ja keinesfalls etwas Besonders (eher mehr die Regel als die Ausnahme), in diesem Fall ist aber noch einmal etwas ganz Eigenes gelungen, das sich jeder nüchternen Beschreibung entzieht. Knallbunt-schrille Farben und Ausstattung. Absolut über-drüber groteske Ideen. Differenz und Wiederholung. Eine genial ineinander verschachtelte Episodenhandlung, perfekt geschnitten und inszeniert.

Aber neben all dem Spektakel auch ein sich einmischender ernster Grundton: wie (über)leben lernen mit Gegebenheiten, die sich so und so entwickeln, sich aber nicht planen und beeinflussen lassen? Eine immer wiederkehrende Fragestellung gerade im japanischen Film. Wobei man diese Frage in diesem Film vielleicht auch nicht überbewerten sollte. Geradezu ein Paradebeispiel des postmodernen japanischen Films, welcher einerseits stets nachvollziehbar, andererseits immer offen für eigene Interpretation ist. Erstaunliches Spielfilmdebut des Werbefilmers Sekiguchi, der in Sachen Ideenreichtum und Umsetzung so manch etabliertem japanischen Regisseur ähnlichen Zuschnitts locker den Rang abläuft.

"Betsu ni nani mo."

Absurdität Groteske Episoden Asano Sekiguchi



Ah, Sekiguchi ist Werbefilmer. Das erklärt einiges.
Die erste Geschichte hat mich ja fast aus dem Film geworfen, weil sie so stark an Solaris angelehnt ist. Aber glücklicherweise sind die anderen Geschichten disparat und deren Verflechtung gab mir dann auch das versprochene Plus.
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Ganz großer fan!!! I love it!!!
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Muß ich mir den vielleicht doch mal ansehen...
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Die Solaris-Interpretation ist wirklich interessant...
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