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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DISTURBED (Charles Winkler/USA 1990)



"I'm fine."

Disturbed (Tödliche Visionen) ~ USA 1990
Directed By: Charles Winkler

Da seine Psychiatrie-Klinik mit forensischem Schwerpunkt eher klamm läuft, freut sich Dr. Russell (Malcolm McDowell) erstmal über jeden Neuzugang, so auch über die aggressive Borderlinerin Sandy (Pamela Gidley). Doch, was niemand ahnt: auch der nach außen hin saubere Russell selbst leidet unter einer schweren Störung; er neigt nämlich dazu, attraktive Insassinnen seines Instituts zu betäuben und zu vergewaltigen. Als er dies auch bei Sandy versucht, unterläuft ihm ein folgenschwerer Fehler. Mit Unterstützung des Langzeitpatienten Michael Kahn (Geoffrey Lewis) versucht er hernach, Sandys Leiche zu entsorgen, doch verschwindet diese spurlos, derweil Russell selbst bald glaubt, Gespenster zu sehen.

Psychiatrie-Komödien als Spätnachhall des sich ungebrochener Popularität erfreuenden "One Flew Over The Cuckoo's Nest" erfreuten sich in den endenden Achtzigern einer kurzen Blüte: "The Dream Team" oder "Crazy People" illustrierten mit jeweils prominenter Besetzung die alte Weisheit, derzufolge die gesamte Welt verrückt ist, die Klappsmühlen-Patienten die einzigen sind, die dies erkannt haben und somit gewissermaßen die besseren Gesellschaftsmitglieder. Ein unbekannterer Vertreter dieser kurzen Phase ist Irwin-Sohn Charles Winklers besonders schwarzhumoriger "Disturbed", in dem der ohnehin stets grandiose Malcolm McDowell einmal mehr demonstriert, dass er für die Rolle des verwackelten Soziopathen prädestiniert ist. Tatsächlich sind mir mit Ausnahme von "A Clockwork Orange" und "Caligola" keine famoseren Leistungen von ihm im Gedächtnis und das will angesichts seiner eigentlich vielen Meriten schon manches heißen. Wie in einem alten Hammer-Thriller wird er hierin von der nachtragenden Tochter eines früheren Opfers (Kim McGuire) sukzessive in den Wahnsinn getrieben, im Zuge einer wohlfeil vorbereiteten und einstudierten Selbstjustiz-Rache. Diese ist zwar uneingeschränkt vorhersehbar und im Grunde wenig originell apostrophiert, das schmälert jedoch nicht das Vergnügen an dem witzigen Treiben in Russells Klinikum, in dem unter anderem auch Irwin Keyes, Adam Rifkin, Clint Howard und Deep Roy einsitzen, die man sich ja eigentlich sowieso allesamt und immerdar als Kernpsychos wünscht, optimalst, wie in "Disturbed", unter einem Dach!
Somit: vergnüglich!

7/10

Charles Winkler Psychiatrie Rache Madness



Filmtagebuch von...

Funxton

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