"If your mother could hear you now."
Class Action (Das Gesetz der Macht) ~ USA 1991
Directed By: Michael Apted
Obschon beide Anwälte sind, verstehen sich Jeb Ward (Gene Hackman) und seine Tochter Maggie (Mary Elizabeth Mastrantonio) nicht sonderlich blendend. Maggie konnte nie die diversen Gelegenheiten nachsehen, bei denen ihr Dad seiner Frau und ihrer Mum (Joanna Merlin) Hörner aufsetzte. Auch ihre Berufsauffassung unterscheidet sich deutlich: Jeb, stets linksliberaler Bürgerrechtsvorkämpfer und Idealist, kann nicht begreifen, dass Maggie, ganz Karrieristin, sich der Riesenkanzlei Quinn einverleibt, die ausschließlich millionenschwere Klienten vertritt. Als Jeb und Maggie vor dem Zivilgericht schließlich widersteitende Parteien in Form eines renommierten Autobauers und einer Gruppe geschädigter Sammelkläger repräsentieren und sich dort Aug in Aug gegenüberstehen, müssen beide auch hinsichtlich ihrer brüchigen Beziehung zueinander Farbe bekennen.
Klassisch inszeniertes Courtroom-Drama, typisch für seine Zeit und jedwede Form der Erwartungen seiner avisierten Zuschauerschaft erfüllend. Der Begriff 'class action' subsummiert im US-Justizwesen zivilgerichtlich angestrebte Einzel- oder Sammelklagen gegen eine gegnerische Partei, bei denen es häufig um hohe Schadensersatzzahlungen geht. Im Film werden solche Storys gern als 'David-gegen-Goliath'-Epen inszeniert. Der vorrangige Vertreter dieses Courtroom-Subgenres ist "The Verdict" von Sidney Lumet, im Laufe der Jahre haben sich jedoch noch einige andere Werke, etwa Steven Zaillians "A Civil Action", herauskristallisiert. Ihre Faszination beziehen all diese Filme daraus, dass durch klerikale oder kapitalistische Achsenmächte geschädigte Bürger trotz geringer Gewinnchance ihr Recht einfordern, wobei eher selten ("The Verdict" bildet eine rühmliche Ausnahme) von den Interessen der Anklagevertreter - nämlich einem gehörigen Stück vom Entschädigungskuchen - berichtet wird. Jene finden sich mit geringfügigen Abstrichen vielmehr als Ritter in moralischer Protestrüstung charakterisiert, die ihren Beruf aus rein altruistischen Motiven heraus ausüben.
"Class Action" bildet da keine spezielle Ausnahme, wenngleich auch Jeb Wards Weste keine hundertprozentig weiße ist. Dennoch ist er als lebens- wie berufserfahrener Jurist im Recht, was seine gegen ihn rebellierende Tochter lernen und einsehen muss. So ist Apteds Film dann gleichfalls und vor allem auch die Geschichte einer überfälligen Familienzusammenführung, die in ansonsten stark vorhersehbaren Bahnen verläuft. Erfreuen mag man sich eher am sehr schnittig geschriebenen Dialogscript sowie an der starken Besetzung, die mit Donald Moffatt und Laurence Fishburne noch zwei feine extras beinhaltet.
7/10
Michael Apted Courtroom Vater & Tochter San Francisco Familie Duell
Class Action (Das Gesetz der Macht) ~ USA 1991
Directed By: Michael Apted
Obschon beide Anwälte sind, verstehen sich Jeb Ward (Gene Hackman) und seine Tochter Maggie (Mary Elizabeth Mastrantonio) nicht sonderlich blendend. Maggie konnte nie die diversen Gelegenheiten nachsehen, bei denen ihr Dad seiner Frau und ihrer Mum (Joanna Merlin) Hörner aufsetzte. Auch ihre Berufsauffassung unterscheidet sich deutlich: Jeb, stets linksliberaler Bürgerrechtsvorkämpfer und Idealist, kann nicht begreifen, dass Maggie, ganz Karrieristin, sich der Riesenkanzlei Quinn einverleibt, die ausschließlich millionenschwere Klienten vertritt. Als Jeb und Maggie vor dem Zivilgericht schließlich widersteitende Parteien in Form eines renommierten Autobauers und einer Gruppe geschädigter Sammelkläger repräsentieren und sich dort Aug in Aug gegenüberstehen, müssen beide auch hinsichtlich ihrer brüchigen Beziehung zueinander Farbe bekennen.
Klassisch inszeniertes Courtroom-Drama, typisch für seine Zeit und jedwede Form der Erwartungen seiner avisierten Zuschauerschaft erfüllend. Der Begriff 'class action' subsummiert im US-Justizwesen zivilgerichtlich angestrebte Einzel- oder Sammelklagen gegen eine gegnerische Partei, bei denen es häufig um hohe Schadensersatzzahlungen geht. Im Film werden solche Storys gern als 'David-gegen-Goliath'-Epen inszeniert. Der vorrangige Vertreter dieses Courtroom-Subgenres ist "The Verdict" von Sidney Lumet, im Laufe der Jahre haben sich jedoch noch einige andere Werke, etwa Steven Zaillians "A Civil Action", herauskristallisiert. Ihre Faszination beziehen all diese Filme daraus, dass durch klerikale oder kapitalistische Achsenmächte geschädigte Bürger trotz geringer Gewinnchance ihr Recht einfordern, wobei eher selten ("The Verdict" bildet eine rühmliche Ausnahme) von den Interessen der Anklagevertreter - nämlich einem gehörigen Stück vom Entschädigungskuchen - berichtet wird. Jene finden sich mit geringfügigen Abstrichen vielmehr als Ritter in moralischer Protestrüstung charakterisiert, die ihren Beruf aus rein altruistischen Motiven heraus ausüben.
"Class Action" bildet da keine spezielle Ausnahme, wenngleich auch Jeb Wards Weste keine hundertprozentig weiße ist. Dennoch ist er als lebens- wie berufserfahrener Jurist im Recht, was seine gegen ihn rebellierende Tochter lernen und einsehen muss. So ist Apteds Film dann gleichfalls und vor allem auch die Geschichte einer überfälligen Familienzusammenführung, die in ansonsten stark vorhersehbaren Bahnen verläuft. Erfreuen mag man sich eher am sehr schnittig geschriebenen Dialogscript sowie an der starken Besetzung, die mit Donald Moffatt und Laurence Fishburne noch zwei feine extras beinhaltet.
7/10
Michael Apted Courtroom Vater & Tochter San Francisco Familie Duell