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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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HOT SPUR (Lee Frost/USA 1968)



"You're my wife and that's why you have to obey!"

Hot Spur (Heiße Sporen) ~ USA 1968
Directed By: Lee Frost

Der Mexikaner Carlo (James Arena) befindet sich auf einem Rachefeldzug: Nachdem einst seine ältere Schwester in seinem Beisein von einer Gruppe rassistischer Weißer vergewaltigt wurde und sich danach erschoss, jagt er die Übeltäter und bringt sie einen nach dem anderen zur Strecke. Auf seiner Liste fehlt nur noch der Rancher O'Hara (Joseph Mascolo), der sich seit damals um keinen Deut gebessert hat. Nicht genug damit, dass er ausschließlich schmierigstes Volk auf seinem Gut beschäftigt, behanddelt er seine Frau Susan (Virginia Gordon) auch noch wie den letzten Dreck. Carlo entführt Susan, verschanzt sich mit ihr auf einer Hütte den Bergen, macht sie sich gefügig und wartet dort auf O'Hara und seine Männer.

Der Exploitation- und Trash-Western wartet, zumal in den USA und damit dem Ursprungsland des Genre, mit nur wenigen Vertretern auf. Zwei davon, "Hot Spur" und der nachfolgende "Scavengers", die auch hierzulande eine bunte Zensurgeschichte auf dem Kerbholz haben, gehen auf das Konto des berüchtigten B-Filmers Lee Frost. "The Hot Spur" interessiert sich vor allem für die wesenhafte Misogynie der Cowboys und Westleute, die offenbar nichts anderes im Sinn hatten, als Frauen, mit Vorliebe Mexikanerinnen, für die Auslebung ihrer schmutzigen Fantasien zu missbrauchen. Frost zeigt so detailliert, wie es ein Softporno gestattet, mit welch unangenehmem Habitus man dabei vorzugehen pflegte. So ist "The Hot Spur" vor allem ein ausgesprochen hässlicher Film geworden, allerdings unter Vorsatz und vielleicht sogar ein wenig konzipiert als Zerrspiegel des klassischen Studiowestern. Ich nehme an, Frot hat sich beeinflussen lassen von Peckinpah und auch Leones "C'Era Una Volta Il West", jedenfalls sprechen diverse seiner verbratenen Einfälle dafür. Am Ende kopiert er sogar in halbwegs stilsicherer Form die Finaleinstellung aus Fords "The Searchers" und stellt nicht nur damit unter Beweis, dass ihm durchaus ein gewisser Kunstverstand zu Eigen war. Im Allgemeinen ist Frosts Inszenierung, bis auf jene langweilige, dramaturgisch oftmals forciert herbeigeführte und pathologische Zurschaustellung von Schmuddelsex in ihrer kantigen Rauheit durchaus sehenswert. So oder so - ein Mann, der was zu sagen hatte.

6/10

Lee Frost Independent Rache Exploitation Vergewaltigung



Filmtagebuch von...

Funxton

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