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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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VILLA RIDES! (Buzz Kulik/USA 1968)



"It's very much better that I die a fool trusting too much, than live a tyrant trusting no one at all."

Villa Rides! (Pancho Villa reitet) ~ USA 1968
Directed By: Buzz Kulik

Mexiko, 1912: Der US-Pilot Lee Arnold (Robert Mitchum) fliegt Waffen für die regierungsfeindlichen Colorados über die Grenze. Als er feststellen muss, welchen Praktiken gegen die Landbevölkerung die von ihm gelieferten Gewehre dienen, schließt er sich - zunächst mehr oder weniger freiwillig - dem Revolutionsführer Pancho Villa (Yul Brynner) an. Mit seinem Flugzeug ist Arnold eine große militärische und strategische Hilfe für Villa. Als dieser und seine Armee jedoch von dem hinterlistigen General Huerta (Herbert Lom) hintergangen werden, verfinstert sich auch die Lage für Arnold. Mit einer beträchtlichen Geldbeute setzt er sich zurück in die Staaten ab. Nachdem Villa aus der Gefangenschaft fliehen kann und Arnold in El Paso aufsucht, entschließt jener sich nach anfänglicher Ablehnung, seinem alten Freund zurück nach Mexiko zu folgen und weiter für die Revolution zu kämpfen.

Eine knallbunte Mischung aus Fakten und Fiktion, die Revolution als Abenteuer! "Villa Rides!" war ein recht teures Studioprojekt, an dem Robert Towne und Sam Peckinpah mitgeschraubt haben, das mit epischen Bildern und Massenszenen aufwarten konnte und dieses ebenso verworrene wie faszinierende Kapitel mexikanischer Historie auf ein gut aufgelegtes Männerabenteuer herunterbrach. Nicht der Titelheld spielt freilich den Part des Protagonisten, sondern der Publikumsagent Robert Mitchum, der als bodenständiger, eher profitorientierter Opportunist die Grauzonen besser auszuloten lernt und erst als freier Mann eine endgültige Entscheidung für sein Seelenheil treffen kann. "Villa Rides" ist daher in erster Instanz eine Entwicklungsgeschichte jenes freilich fiktiven Revolutionshelden. Villa und sein Gefolgsmann Rodolfo Fierro, von Charles Bronson bereits in der typischen Pose der kommenden Erfolgsjahre gespielt, finden sich derweil geradezu liebevoll als raubeinige Schießwüter porträtiert, die trotz ihrer zuweilen lockeren Kanonen auf der richtigen Seite stehen. Besonders Fierros Darstellung mutet seltsam divergent an: Gleichermaßen komische Figur zeigt man ihn als Massenmörder, der nicht nur die Hinrichtungen gefangener Gegner als lustiges Spiel praktiziert. Möglicherweise symbolisiert besonders dieser Charakter recht treffend die Bipolarität der mexikanischen Lebensart jener Ära: unbändige Existenzfreude, gepaart mit einer beinahe hingebungsvollen Akzeptanz des allgegenwärtigen Todes.

8/10

Pancho Villa Mexiko Mexikanische Revolution Buzz Kulik Sam Peckinpah Historie period piece Biopic



"Publikumsagent" ist ja mal ein ganz neuer Berufszweig.
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Funxton

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