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APACHE DRUMS (Hugo Fregonese/USA 1951)
von Funxton ·
29 September 2012
Kategorie:
Western
Aufrufe: 768
"This is a rough country and you got to take care of yourself."
Apache Drums (Trommeln des Todes) ~ USA 1951
Directed By: Hugo Fregonese
Am Liebsten möchte man den losen Falschsspieler Sam Leeds (Stephen McNally) in dem kleinen Grenzstädtchen Spanish Boot nurmehr von hinten sehen: Anstand und Schicklichkeit sollen dort wieder Einzug halten, weswegen kurzerhand auch der örtliche Puff von Betty Careless (Ruthelma Stevens) geschlossen wird. Leeds befindet sich schon auf der Weiterreise, als er in der Prärie die gute Betty und ihre Mädels massakriert vorfindet: Eine Kohorte Mescaleros unter Häuptling Victorio ist auf dem Kriegspfad und nimmt alle mit in die Hölle derer sie habhaft werden können. Leeds und die Bürger von Spanish Boot verschanzen sich in der kleinen Kirche. Gemeinsam harrt man des nächsten Morgens, an dem die Kavallerie hier eintreffen soll.
Der letzte von Val Lewton produzierte Film, bevor die geschmackssichere Produktionslegende mit nur 46 Jahren infolge zweier dicht aufeinanderfolgender Herzinfarkte das Zeitliche segnete. Wenngleich "Apache Drums" in feinstem Technicolor glänzt, erinnert er hinsichtlich seiner düsteren, fatalistischen Grundstimmung doch sehr an Lewtons Horrorfilme für die RKO. "Apache Drums", dessen deutscher Titel sich ausnahmsweise als nicht weniger inhaltsprogrammatisch erweist, ist die Geschichte einer angekündigten Höllenfahrt. Drinnen: die karg ausgestattete Kirche, ein hohes Lehmgebäude mit drei Metern in der Höhe befindlichen Fensteröffnungen, die als Schießscharten ungeeignet sind, von den Apachen aber problemlos erstürmt werden können. Draußen: eine gesichtslose, blutrünstige Übermacht ohne Verlustängste, die ihre unregelmäßigen Attacken durch befremdliches Getrommel ankündigt. Die Szenen gegen Ende, in denen man sich mit dem Sterben bereits abgefunden hat und sich innerlich auf das Unvermeidliche vorbereitet, sind von einer grandiosen Atmosphäre getragen. Wäre "Apache Drums" kein Western, die Kavallerie träfe garantiert Sekunden zu spät ein. So jedoch bleibt eine versöhnliche Schlusseinstellung von einer Eselsstute und ihrem lebenshungrigen Fohlen.
Legionen von späteren Filmen, viele davon wie Hawks' "Rio Bravo" und Waynes "The Alamo" sogar genreintern, konnten später von diesem Szenario zehren, ebenso wie von dem von McNally gespielten Charakter, der im Angesicht des Todes seine moralische Läuterung erfährt (schlag nach bei Mann/Stewart). Von der Universal als einer der vielen zu dieser Zeit produzierten B-Western ist "Apache Drums" sowieso Fregoneses allerbester Film, ohne Stars oder großen monetären Aufwand, dafür von höchster inszenatorischer Kunstfertigkeit und somit nicht nur ein Meisterwerk, sondern darüberhinaus ein unbedingter Klassiker des Genres, das einer dringenden Entdeckung und weitflächigen Rehabilitation bedarf.
10/10
Hugo Fregonese Indianer Arizona Belagerung Val Lewton Nacht
Apache Drums (Trommeln des Todes) ~ USA 1951
Directed By: Hugo Fregonese
Am Liebsten möchte man den losen Falschsspieler Sam Leeds (Stephen McNally) in dem kleinen Grenzstädtchen Spanish Boot nurmehr von hinten sehen: Anstand und Schicklichkeit sollen dort wieder Einzug halten, weswegen kurzerhand auch der örtliche Puff von Betty Careless (Ruthelma Stevens) geschlossen wird. Leeds befindet sich schon auf der Weiterreise, als er in der Prärie die gute Betty und ihre Mädels massakriert vorfindet: Eine Kohorte Mescaleros unter Häuptling Victorio ist auf dem Kriegspfad und nimmt alle mit in die Hölle derer sie habhaft werden können. Leeds und die Bürger von Spanish Boot verschanzen sich in der kleinen Kirche. Gemeinsam harrt man des nächsten Morgens, an dem die Kavallerie hier eintreffen soll.
Der letzte von Val Lewton produzierte Film, bevor die geschmackssichere Produktionslegende mit nur 46 Jahren infolge zweier dicht aufeinanderfolgender Herzinfarkte das Zeitliche segnete. Wenngleich "Apache Drums" in feinstem Technicolor glänzt, erinnert er hinsichtlich seiner düsteren, fatalistischen Grundstimmung doch sehr an Lewtons Horrorfilme für die RKO. "Apache Drums", dessen deutscher Titel sich ausnahmsweise als nicht weniger inhaltsprogrammatisch erweist, ist die Geschichte einer angekündigten Höllenfahrt. Drinnen: die karg ausgestattete Kirche, ein hohes Lehmgebäude mit drei Metern in der Höhe befindlichen Fensteröffnungen, die als Schießscharten ungeeignet sind, von den Apachen aber problemlos erstürmt werden können. Draußen: eine gesichtslose, blutrünstige Übermacht ohne Verlustängste, die ihre unregelmäßigen Attacken durch befremdliches Getrommel ankündigt. Die Szenen gegen Ende, in denen man sich mit dem Sterben bereits abgefunden hat und sich innerlich auf das Unvermeidliche vorbereitet, sind von einer grandiosen Atmosphäre getragen. Wäre "Apache Drums" kein Western, die Kavallerie träfe garantiert Sekunden zu spät ein. So jedoch bleibt eine versöhnliche Schlusseinstellung von einer Eselsstute und ihrem lebenshungrigen Fohlen.
Legionen von späteren Filmen, viele davon wie Hawks' "Rio Bravo" und Waynes "The Alamo" sogar genreintern, konnten später von diesem Szenario zehren, ebenso wie von dem von McNally gespielten Charakter, der im Angesicht des Todes seine moralische Läuterung erfährt (schlag nach bei Mann/Stewart). Von der Universal als einer der vielen zu dieser Zeit produzierten B-Western ist "Apache Drums" sowieso Fregoneses allerbester Film, ohne Stars oder großen monetären Aufwand, dafür von höchster inszenatorischer Kunstfertigkeit und somit nicht nur ein Meisterwerk, sondern darüberhinaus ein unbedingter Klassiker des Genres, das einer dringenden Entdeckung und weitflächigen Rehabilitation bedarf.
10/10
Hugo Fregonese Indianer Arizona Belagerung Val Lewton Nacht