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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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A STAR IS BORN (George Cukor/USA 1954)



"This is the way the world ends - not with a bang, but with a whimper."

A Star Is Born (Ein neuer Stern am Himmel) ~ USA 1954
Directed By: George Cukor

Der für seine Alkoholeskapaden berüchtigte Hollywood-Schauspieler Norman Maine (James Mason) wird bei einer Gala auf die Gesangs- und Tanzkünstlerin Esther (Judy Garland) aufmerksam. Noch in der selben Nacht beschgließt er, Esther kennenzulernen und sie auf ihr latentes, schlummerndes Starpotenzial aufmerksam zu machen. Von Maines Ansprache überzeugt, bewirbt sich Esther beim Film. Normans Einschätzung erweist sich als goldrichtig, nach kleineren Komparsenauftritten ist Esther, die sich jetzt Vicki Lester nennt, bald der größte Zuschauermagnet der Traumfabrik. Doch parallel dazu sinkt Normans Stern unweigerlich ins Bodenlose. Sein Studio kündigt den Vertrag mit ihm auf, da er als nicht mehr versicherbar gilt und seine Trunksucht verschlimmert sich zusehends. Dennoch hält Vicki bis zuletzt zu ihm und ist sogar bereit, ihren Erfolg ihm zuliebe zu opfern.

"A Star Is Born" wurde bis heute dreimal verfilmt, wobei Cukors Version als die gelungenste gilt. Als 'Film-Musical' im klassischen Sinne kann man das zumindest in seiner restaurierten, notgedrungen unter der Zuhilfenahme von Standbildern zusammengeflickten Fassung recht ausgedehnte Scope-Prachtstück nicht unbedingt bezeichnen. Die Gesangseinlagen sind jeweils Teil der filmimmanenten Gegebenheiten und werden, durchweg von Judy Garland, als Bühnen- oder private Stücke dargebracht und nicht wie bei Minnelli, Donen und den anderen klassischen Musicalregisseuren als expressionistisch-surrealistisches Mittel zur Befindlichkeitsäußerung eingesetzt. Von mehrerlei Warte aus betrachtet ist "A Star Is Born" ein gewaltiges Werk: Als stolzer Repräsentant des noch jungen Breitwandformats (und Cukors erste Arbeit mit selbigem) sowie als Schauspielerfilm fidelt er in der obersten Garde. Die sich geradezu aufzehrenden James Mason und Judy Garland scheinen beinahe Übermenschliches zu leisten und das selbstreflexive Element - damals noch keine Selbstverständlichkeit, wenngleich bereits mehrfach exerziert - wirkt ebenso mutig wie rührend-nostalgisch. Mason war damals auf Suchtkranke und Verlierertypen adaptiert, derweil die privaten bzw. psychischen Aufs und Abs von Judy Garland bildlich denen einer Achterbahn ähnelten. Insofern trägt die Besetzung der Hauptrollen bereits planerisch genialische Züge und wurde von den beiden auch hinter der Kamera wild flirtenden Stars großflächig belohnt.
Klassisches Eventkino mit allem, was dazu gehört.

9/10

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Filmtagebuch von...

Funxton

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