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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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SECRET WINDOW (David Koepp/USA 2004)



"Oh, I'm in trouble."

Secret Window (Das geheime Fenster) ~ USA 2004
Directed By: David Koepp

Die Ehe des erfolgreichen Romanautors Mort Rainey (Johnny Depp) liegt in den letzten Zügen. Seine Frau Amy (Maria Bello) hat sich einen neuen Freund (Timothy Hutton) zugelegt und wohnt mit diesem in einem Vorort von New York, derweil Mort mit Hund Chico das rustikale Landhaus in der tiefsten neuenglischen Provinz bevölkert. Als urplötzlich ein Fremder (John Turturro) auftaucht, der sich als 'John Shooter' vorstellt und behauptet, Mort habe ihm einst seine Kurzgeschichte "The Secret Window" gestohlen und zusätzlich deren Ende aufgeweicht, gibt Mort sich zunächst lediglich genervt. Shooter jedoch, der von Mort wahlweise verlangt, zu beweisen, dass seine Story kein Plagiat ist oder sie andernfalls neu und adäquat zu veröffentlichen, stellt sich nicht nur als extrem beharrlich heraus, sondern darüberhinaus auch als höchst nachdrücklich. Seine Methoden, denen nacheinander der arme Chico und Morts Stadthaus zum Opfer fallen, werden zunehmend aggressiver...

Ich kann auch nach der Zweitbeschau von "Secret Window" im Grunde nur unterschreiben, was sowieso die Meisten - auch die alten FTB-Einträge in unserem Board - über ihn sagen: Dass er nett, unterhaltsam und grundsolide daherkommt, ansonsten jedoch wenig zu überraschen und schon gar nicht zu begeistern vermag. Die Gründe dafür sind multipel: trotz einer sicheren inszenatorischen Hand kann David Koepp sich etwa nicht zwischen den zwei Hauptsträngen der humorigen Satire auf die schaffenskriselnden Nöte eines amerikanischen Allerwelt-Romanciers einerseits und der saftigen Psychose-Studie eines vom Wege der Stabilität Abdriftenden andererseits entscheiden und beschreitet daher kompromissbereit den vagen Mittelweg. Johnny Depp in der Rolle des Geisteskranken ist unpassend, wenn nicht gar fehlbesetzt. In "Secret Window" versucht er, seine übliche Marotte des linkischen Kauzes mit der im Kino nicht minder etablierten Charaktermatrix des irren Gewaltverbrechers zu kreuzen, was erwartungsgemäß schiefgehen muss. Mort Rainey ist trotz seiner Aktionen am Ende nicht die große Bedrohung, die er eigentlich symbolisieren sollte, sondern bloß eine weitere Nummer in der großen Ahnenreihe von Depp gespielter, nebenspuriger Antihelden. Dennoch ist Koepps Film wohl nicht wirklich schlecht - er hat zwei, drei veritable Nägelkauerszenen, eine gemeinhin ordentliche Besetzung und schließt mit dem Auftritt von Timothy Hutton gewissermaßen sogar den Kreis zur ersten fürs Kino umgesetzten, king'schen 'Autorenspaltungsgeschichte' "The Dark Half". Nur, dass dieser mir trotz seiner bekannten Entstehungsprobleme nicht unwesentlich ambitionierter und formvollendeter erscheint.

7/10

David Koepp Stephen King New York Literatur Madness Ehe



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Funxton

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