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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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CLEAR AND PRESENT DANGER (Phillip Noyce/USA 1994)



"The world is gray, Jack!"

Clear And Present Dangerous (Das Kartell) ~ USA 1994
Directed By: Phillip Noyce

Als sich herausstellt, dass der auf seiner Yacht mitsamt seiner Familie erschossen aufgefundene Freund des US-Präsidenten Bennett (Donald Moffatt) nicht nur unheilige Verbindungen zu dem kolumbianischen Drogenkönig Escobedo (Miguel Sandoval) hatte, sondern auch von diesem hingerichtet wurde, gibt der höchste Mann im Staate rachsüchtigerweise den inoffiziellen Befehl zu einer militärischen, gegen die Drogenkartelle in Kolumbien geführten Operation namens 'Reciprocity'. Der kurzerhand zum stellvertretenden CIA-Chef ernannte Jack Ryan (Harrison Ford) bekommt davon zunächst nichts mit. Dafür wird der altgediente Profikiller John Clark (Willem Dafoe) angeheuert, der ein paar Marines mit ins Feld nimmt. Als Escobedos schurkische rechte Hand Cortez (Joaquim de Almeida), der sich seit Längerem mit einer Übernahme des Unternehmens seines Chefs trägt, mit Bennetts Berater Cutter (Harris Yulin) eine Art "Regulierungsplan" aushandelt, werden die im Feld befindlichen Söldner kurzerhand im Stich gelassen. Als Ryan davon Wind bekommt, hilft er Clark bei der Befreiung seiner Männer und bei einem Schlag gegen Cortez. Zurück in Amerika stellt er den Präsidenten zur Rede.

Flaggenpathos, America, the Beautiful, der Präsident, ein windiges Arschloch. Dass selbst höchstgestellte Staatsmänner niemals Dreck am Stecken haben, konnte man 1994 längst keinem mehr weismachen und so hatte der bis hierher unerschütterlich systemgläubige Jack Ryan diesmal gegen seinen härtesten Gegner, den US-Präsidenten in Person nämlich, anzutreten. Zwar ist sich Bennett gewisser staatsmännischer Kniffe bewusst, zeigt sich jedoch als nicht weitsichtig genug, die Konsequenzen für vorschnelle, emotionale Eintscheidungen abzusehen und sägt somit munter an dem moralisch ohnehin schwer vorbelasteten Amtsast, auf dem er hockt. Gegen den windigen Bennett sind sogar die Drogengangster aus Kolumbien im Prinzip Waisenknaben, denn die stehen wenigstens zu dem, was sie tun. So hat Ryan diesmal eine ganze Latte unliebsamer Personen mit legalen und illegalen Mitteln zu bekämpfen. Erstmals tritt hier der in Clancys Romanuniversum stets präsente Killer John Clark auf, einer, der schmutzige Jobs nicht deshalb erledigt, weil er sie gern tut, sondern weil er es gut kann. So wird er als heimlicher Held und sympathischer Charakter angelegt, der Ryan mehr als einmal den Hintern rettet. Von allen bisherigen Ryan-Filmen sieht "Clear And Present Danger" am Besten aus. Seine knackigen, bunten Bilder vom sonnendurchfluteten Kolumbien sind eine Augenweide und es gibt grandios inszenierte feuergefechte und Explosionen. Auch sonst gewinnt der Film gegenüber seinen Vorgängern deutlich an Profil. Ryans nach wie vor naives Weltbild wird abgelöst durch einen wesentlich komplexeren Blick auf die Dinge, Helden und Schurken lassen sich nunmehr nicht immer klar voneinander trennen.
Als Actionthriller für die Neunziger ist "Clear And Present Danger" großartig.

8/10

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Filmtagebuch von...

Funxton

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