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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE BIG EASY (Jim McBride/USA 1986)



"This is the Big Easy. Folks have a certain way of doin' things down here."

The Big Easy (Der große Leichtsinn - The Big Easy) ~ USA 1986
Directed By: Jim McBride

Wenngleich Detective Remy McSwain (Dennis Quaid), Abkömmling einer langen Linie von Cajuns und Detective beim New Orleans Police Department, sich sogleich in die neue Staatsanwältin Anne Osborne (Ellen Barkin) verkuckt, so stehen ihm doch harte Zeiten bevor. Anne hat nämlich die hauseigene Korruption der Polizei von 'The Big Easy' im Visier und auch Remy drückt gegen entsprechendes Entgelt gern hier und da mal ein Auge zu. Das ist eben hier so, im Süden. Als jedoch eine Reihe brutaler Morde im Gangstermilieu die Stadt erschüttert und Zeugen immer öfter von verdeckt am Tatort aufgetretenen Polizisten sprechen, muss selbst Remy zugeben, dass sein Department noch sehr viel tiefer im Sumpf steckt als er es bislang wahrhaben wollte.

Sympathischer und zugleich typischer Polizeifilm der späteren Achtziger: Geschult an den Filmen Lumets und den Geschichten James Ellroys lag Jim McBride, der seinen Werken zugleich häufig gern eine kleine Dreingabe feminin orientierter Erotik beifügt, gleichfalls daran, der Südstaaten-Metropole New Orleans ein Denkmal zu setzen - spielen doch die großen zeitgenössischen Polizeifilme prinzipiell in L.A., New York, San Francisco oder bestenfalls mal in Chicago. Dass jedoch auch New Orleans, in Fachkreisen als 'The Big Easy' tituliert, eine kapitale organisierte Kriminellenkaste sowie eine erzkorrupte Bullerei vorweisen kann, das wird angesichts von Jazz, Blues, Sumpf und Bourbon nur allzu gern übersehen. So treten einige Stadtgrößen und -afficionados in charmanten Cameos auf, die die Thesen des Scriptautors Daniel Petrie Jr. zu stützen gedenken: Marc Lawrence etwa, archetypischer Darsteller italienischer Mafiosi, der massige Bluesman Solomon Burke oder der betreffs seiner präsidentenpostumen, verschwörungswitternden Kennedy-Bohrungen populär gewordene Richter Jim Garrison (letzterer witzigerweise als er selbst). Da verkommen die spielfreudigen Quaid und Barkin, sowie ihr Support, darunter Ned Beatty und John Goodman, fast zur illustren Staffage. McBrides routinierter Formalismus erweist sich indes als bequem und professionell, ebenso jedoch als konventinell und überraschungsarm. Insgesamt ein - wenngleich ansehnliches - Musterbeispiel für formelhafte Krimi-Unterhaltung seines Jahrzehnts.

7/10

Jim McBride Heroin Drogen Mafia New Orleans Korruption Amour fou Südstaaten



Filmtagebuch von...

Funxton

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