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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE THING (Matthias van Heijningen Jr./USA 2011)



"Burn it."

The Thing ~ USA 2011
Directed By: Matthias van Heijningen Jr.

Eine Gruppe norwegischer Wissenschaftler entdeckt 1982 in der Nähe ihrer antarktischen Forschungsstation ein gewaltiges Ufo, das offenbar bereits seit vielen Jahrtausenden dort begraben liegt. Der schiffbrüchige, im Eis eingefrorene Pilot wird geborgen, ins Labor gebracht und mithilfe einiger amerikanischer Kollegen untersucht. Der unvorsichtigen Vorgehensweise des arroganten Teamleiters Dr. Halvorson (Ulrich Thomsen) ist es schließlich zu verdanken, dass der noch immer höchst lebendige Außerirdische sich bald befreien und die Stationsbesatzung attackieren kann. Das Alien reproduziert dabei die Zellen seiner zuvor assimilierten Opfer und bringt fast hundertprozentig exakte Kopien derselben hervor, so dass bald niemand mehr weiß, wer überhaupt noch menschlich ist und wer nicht. Die tapfere Paläontolgin Kate (Mary Elizabeth Winstead) versucht verzweifelt, einem Entkommen des 'Ding' und somit der tödlichen Gefahr für die gesamte Welt vorzubeugen.

Dieses Prequel zu Carpenters brillanter Neuverfilmung der klassischen Campbell-Story "Who Goes There?" lässt sich vorbehaltlos als gelungen bezeichnen, wenngleich es den immensen Qualitätsmaßtab, den Carpenter mit seinem Film vor bereits dreißig Jahren setzen konnte, natürlich nicht erreicht.
Ich bin nun bestimmt alles andere als ein Sexist, aber wenn ich behaupte, dass die trockene, klaustrophobische Atmosphäre des Originals mitsamt seines meisterlichen Soundtracks sich vermutlich schon allein deshalb kaum umweglos replizieren lässt, weil eine reine Männerbesetzung in einer gegenwärtigen Studioproduktion mit teilweisem Naserümpfen begegnet würde, dann habe ich mir darüber vorher schon einige Gedanken gemacht. Die rein ethisch nicht ganz unbefleckte Rolle von Kurt Russell, der einst als MacReady eine vorzügliche Mischung aus Posthippie und paranoidem McCarthyist zu präsentieren wusste, übernimmt nunmehr die nicht sonderlich auffällige Mary Elizabeth Winstead. Das tut sie mit einigem Elan, kann zugleich jedoch nicht verhindern, dass sich die Story durch den femininen Blick auf die Dinge aufweicht und ein deutlich höheres Bequemlichkeitslevel erreicht, das dem Gesamtresultat natürlich schadet. Ansonsten passt aber das Meiste: Rein formal müht sich der Film zumindest in weiten Teilen um eine eher retrogrades Aussehen, so dass sich der fast schon forcierte Folgekonsum von Carpenters Fassung halbwegs flüssig gestaltet. Und die F/X sind wiederum von einer wohlig-unangenehmen Kreativität, wenngleich sie durch den teilweisen CGI-Einsatz ebenfalls hinter denen des Vorbildes zurückbleiben. Grandios vollzogen schließlich der vor dem Abspann gestaltete Übergang zum 82er-"Thing".
Insgesamt ein erfreuliches Erlebnis.

8/10

Matthias van Heijningen Jr. Prequel Antarktis Invasion Virus period piece Aliens



Zumal der Aspekt der Beteiligung einer Frau an einer solchen Expedition (insbesondere im Jahr 1982) mal wieder die Glaubwürdigkeit strapaziert, nur um vermeintliche political correctness im Gegenwartskino zu propagieren.
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Du sagst es. Und es gibt ja sogar noch eine weitere, die sich aber zumindest flugs als bereits vom Ding übernommen erweist.
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Funxton

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