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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE FOG (John Carpenter/USA 1980)



"11:55, almost midnight. Enough time for one more story."

The Fog ~ USA 1980
Directed By: John Carpenter

Am 21. April feiert das verträumte kalifornische Küstenstädtchen Antonio Bay seinen 100. Geburtstag. Dass die Stadtgründung ohne einen mehrfachen Raubmord nicht möglich gewesen wäre, erfährt der schockierte Pater Malone (Hal Holbrook) aus dem wiederentdeckten Tagebuch seines Großvaters: Einst lockte dieser, seines Zeichens ebenfalls Geistlicher, mitsamt fünf Kumpanen einen kleinen Küstenklipper mit Leprakranken an Bord per falschem Leuchtfeuer gegen die Felsen und stahl das darauf befindliche Gold. Ebenjene Bedauernswerten kehren nun, umgeben von einer gewaltigen Nebelbank, nach Antonio Bay zurück, um Rache für die ihnen damals widerfahrene Unbill zu nehmen.

Eine besonders formal bemerkenswerte Fingerübung Carpenters, in zwei Arbeitsgängen entstanden. Nachdem "The Fog" nach seiner "ersten Fertigstellung" weder die Produktion noch Carpenter selbst zu überzeugen vermochte, wurde er um einen neuen Score und einige zusätzliche Schauereffekte ergänzt. Heraus kam ein liebenswerter, naiver Gruselfilm mit einigen wenig durchdachten, rein der eigenräsonistischen Kreierung von Atmosphäre verpflichteten Facetten, der deutlich den klassischen E.C.-Comics zugetan ist und sich noch heute als guter Genreeinstieg für potenzielle künftige Liebhaber eignet.
Carpenter macht sich diverse klassische Pulp-Elemente der Gattung zunutze: den titelgebenden Nebel mitsamt gellenden Hörnern, modrige Untote mit Haken und Säbeln, die zur Geisterstunde an die Türen ihrer Opfer bumpern. Am Ende gibt es dann die wiederum traditionelle Hawks-Motivik der Belagerung, diesmal gleich in zwiefacher Form, wobei die finale Einstellung sich ganz dem Schockeffekt und der obligatorischen Flucherfüllung verschreibt. Wie erwähnt kann "The Fog" sich nicht ganz von kleineren Unebenheiten freisprechen, wobei gerade diese sicherlich einen Großteil seines umfassenden Charmes bestimmen. An anderen Stellen, etwa bezüglich der visuellen Einbeziehung der nordkalifornischen Küstenlandschaft oder Carpenters Meisterschaft im Umgang mit auditiver Spannungsschürung zeigt sich der Film dann wieder von einer Stilsicherheit und handwerklichen Perfektion, von der Nachzügler höchstens träumen können. Es sind diese ungeheuer dichten Momente, die "The Fog" seine Brillanz und Nachhaltigkeit verleihen.

9/10

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Filmtagebuch von...

Funxton

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