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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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WESTWARD THE WOMEN (William A. Wellman/USA 1951)



"Take 'em to my valley."

Westward The Women (Karawane der Frauen) ~ USA 1951
Directed By: William A. Wellman


Der Großfarmer Whitman (John McIntire) hat in Kalifornien ein kleines Ranchparadies geschaffen, dem es nurmehr an einem fehlt: Frauen. Whitmans Traum sieht vor, in "seinem" Tal einen Zivilisationsposten zu errichten, dem von vielen folgenden Generationen weitererhalten wird. Dafür muss er seine Angestellten und Arbeiter jedoch mit dem für eine solche Planung Unverzichtbarem ausstatten. Also reisen er und der Treckführer Buck Wyatt (Robert Taylor) nach Chicago, wo sie eine große Gruppe alleinstehender Damen anwerben, um nach Kalifornien zu heiraten. Obgleich Wyatt das Projekt für Wahnsinn hält, führt er den Frauentreck von St. Louis aus mit der gebotenen Stringenz gen Westen; männlicher Unvernunft, Indianerangriffen, dem feindseligen Wetter und der noch feindseligeren Natur trotzend.

"Westward The Women" war stets einer meiner vordersten Lieblingswestern. Da par tout keine deutsche DVD erscheinen will, habe ich mir jetzt endlich einen französischen Import besorgt, um den Film nach langen Jahren des Darbens überhaupt mal wieder sehen zu können. Die karge Poesie von Wellmans schwarzweißem und doch so reichhaltigem Film, die sich mit einer nicht minder schmucken Spannung koppelt, macht es einem aber auch äußerst schwer, sich ihrer Faszination zu entziehen. Trekwestern gibt es nicht unbedingt viele ausgesprochen hervorragende; neben dem vorliegenden würde ich persönlich noch "The Big Trail", "Bend Of The River", "Wagon Master" und, des abweichenden Themas wegen, ansatzweise vielleicht noch "Red River" in die Phalanx mitaufnehmen; die später entstandenen "The Way West", "The Hallelujah Trail" und "Paint Your Wagon" sind nett, aber nicht wesentlich mehr. Was "Westward The Women" jedoch deutlich von allen Genannten abhebt, ist sein unmissverständliche, feministische Aussage. Ohne die titelgebenden Frauen gleich zu Amazonen und Walküren zu verklären, gesteht der Film ihnen einen unmissverständlichen Heldinnenstatus zu - ein Phänomen, dass im klassischen Hollywood-Western in dieser Form eine fast singuläre Erscheinung darstellt. Für mich trotz härtester Konkurrenz nicht nur Wellmans schönster Film, sondern wie erwähnt auch ein primäres Genrewerk.

10/10

Wueste Siedler William A. Wellman Berge Treck Feminismus



Ui! Besten Dank für diesen schönen Erinnerungsrausch, denn an diesen Film habe ich in diesem Jahrtausend sicherlich noch nicht gedacht. Als Kind gelegentlich gesehen, keine Ahnung, wie ich den fand. Erinnere mich auch nur an irgendein Landei, das im Zickzack auf einer verwaisten Dorfstraße herumzappelt und "Weiber! Weiber! Weiber!" ruft. :cheers:
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Funxton

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