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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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ASHANTI (Richard Fleischer/USA, CH 1979)



"You gave your word. I didn't."

Ashanti ~ USA/CH 1979
Directed By: Richard Fleischer

Der britische Arzt Linderby (Michael Caine) und seine schöne, eingeborene Frau Anansa (Beverly Johnson) leisten in Afrika vorbildliche Arbeit für die WHO. Als Anansa eines Tages in die Fänge des Sklavenhändlers Suleiman (Peter Ustinov) gerät, versucht Linderby mit allen Mitteln, sie ihm wieder abzujagen.

Dass Exploitationkino nicht unbedingt Tonnen von Blut, Gewalt und Sex benötigt, beweisen zahlreiche, spekulative Spätwerke früherer Hollywood-Pros, die in den späten Siebzigern unter zumeist europäischer Privatfinanzierung entstanden sind und eine der vielen businessinternen Reaktionen auf New Hollywood bildeten. "Ashanti" gehört genau in diese Kategorie: Eine Bestseller-Verfilmung, produziert von irgendeiner französischen No-Name-Firma, mit einer ganzen Latte Altstars garniert und von einem einstmals renommierten Regisseur inszeniert; das Ganze von vorbildlicher Unterhaltsamkeit. Und trotzdem entrinnt der Film niemals seiner latent-schäbigen Konnotation. Lustvoll berichtet er uns von unhaltbaren, archaischen Zuständen im entwicklungsrückständigen Afrika und fängt im schönsten Widerspruch dazu parallel jede Möglichkeit menschlicher Barbarei hechelnd mit der Kamera ein - Exploitation eben. Dennoch, allein die Besetzung ist ein köstliches Créme-Törtchen: Die alternden Schauspielgardisten Rex Harrison, William Holden und Omar Sharif geben sich jeweils die Ehre in (wahrscheinlich annehmbar entlohnten) charmanten Fünf-Minuten-Auftritten, Peter Ustinov in einer Eigenreprise seiner "Spartacus"-Rolle spielt famos, demonstriert jedoch, dass er bloß augenzwinkernde Schurken konnte und keine echten Bösewichte, Kabir Bedi, damals noch als "Sandokan" in aller Munde, ist als Heldenbuddy dabei, Winston Ntshona, "Wild Geese"-Enthusiasten sicher bestens als geschundener Präsident Limbani bekannt, als Schurkengehilfe. Und Michael Caine, der damals ein eigenartiges berufliches Faible entwickelte für die Niederungen des grellen Trash-Kinos, ist sowieso immer eine Bank.
Ich fand "Ashanti" auf seine spezielle Art wieder sehr faszinierend.

6/10

Independent Sklaverei Afrika Exploitation Richard Fleischer



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Funxton

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