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I PREDATORI DI ATLANTIDE (Ruggero Deodato/I, PH 1983)



Zitat entfällt.

I Predatori Di Atlantide (Atlantis Inferno) ~ I/PH 1983
Directed By: Ruggero Deodato


Die beiden Söldner Mike (Christopher Connelly) und Washington (Tony King) schippern gerade auf ihrer Yacht durch die Karibik als ein gigantisches Seebeben das Meer erschüttert. Ursache: Bei der versuchten Bergung eines Atom-U-Boots kam es kurz zuvor zu einer Kettenreaktion, die dafür sorgt, dass das versunkene Atlantis wieder auftaucht. Da sich dieses unter einer Art Glaskuppel befindet, haben die kriegerischen Einwohner die Zeit überdauern können und fangen nun sogleich an, die benachbarten Inseln zu attackieren. Zusammen mit einigen Freunden wie dem Piloten Bill (Ivan Rassimov) und Professor Saunders (George Hilton) kommt Mike bald hinter die Motive der Atlantiden: Diese wollen der hellsichtigen Forscherin D. Rollins (Gioia Scola) habhaft werden, auf dass sie zu ihrer Hohepriesterin werde!

"I Predatori Di Atlantide" ist wahrscheinlich eins der vordringlichsten Beispiele dafür, dass und warum es mit der italienischen Filmindustrie nach vielen fruchtbaren Jahren um die Mitte der Achtziger nunmehr überaus schlecht stand. Obschon Deodato ganz sicher kein unintelligenter Regisseur ist und sich die Besetzung aus einer ganzen Latte beliebter B-Film-Veteranen rekrutiert - wenn der Kopf nicht weiß, was der Arsch tut, sind Hopfen und Malz verloren! "I Predatori" ist geradezu angefüllt von ungeheurem Dilettantismus. Diverse Plotfügungen bleiben wahlweise im Unklaren oder sind einfach nur völlig sinnlos und die Montage dazu gibt sich, gelinde gesagt, abenteuerlich. Handlungselemente aus allem, was um diese Zeit dafür bekannt war, dem Box-Office Geld anzutragen, kommen irgendwo vor: Ein wenig Science-Fantasy, ein bisschen Abenteuer Marke "Indiana Jones", der Söldnerfilm wird nochmals ausgeschlachtet und ganz besonders gibt sich das Endzeit-Kino, das nach "Mad Max 2" bekanntermaßen eine ganze Welle von Italo-Plagiaten lostrat, ein weiteres Stelldichein - die Atlantiden, zumindest deren kriegerische Variante (wie wir im Laufe des Films erfahren, gab und gibt es dort nämlich zum einen jene Kriegstreiber und zum anderen eine technisierte Hochkultur...), sehen durch die Bank aus wie postapokalyptische Lederpunks und knattern auf entsprechend feingetuntem Motorengefährt durch die Landschaft. Es wird massig geballert und gestorben und in all dem Gewirr weiß irgendwann keiner mehr so recht, wohin und woher, am allerwenigsten der bemitleidenswerte Zuschauer.
Für den Europloitation-Chronisten ist "I Predatori" natürlich ein Muss, allein schon seiner filmhistorischen Bedeutung wegen. Dass ein solch chaotisch entwickeltes und hanebüchnes Projekt überhaupt jemals das Licht der Kinoleinwände erblickt hat, mutet allerdings selbst für Euro-Verhältnisse erstaunlich an, dies ist nämlich kaum mehr denn reinster Giftschrank-Inhalt für jeden halbwegs bei Verstand befindichen Produzenten.

5/10

Atlantis Soeldner Europloitation Ruggero Deodato Apokalypse



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Funxton

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