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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE 13TH WARRIOR (John McTiernan, Michael Crichton/USA 1999)



"I cannot lift this."

The 13th Warrior (Der 13te Krieger) ~ USA 1999
Directed By: John McTiernan/Michael Crichton


Im 10. Jahrhundert stößt der inoffiziell verbannte arabische Gelehrte Ahmed (Antonio Banderas) im nördlichen eurasischen Grenzgebiet auf eine Gruppe Wikinger. Zusammen mit zwölf weiteren, von den rauen Nordmännern gestellten Kriegern muss Ahmed daraufhin nach Nordwesten ziehen, um ein Dorf von einer kaum fassbaren Bedrohung zu befreien - angeblich werden die dort lebenden Menschen allenthalben von Dämonen heimgesucht. Dort angekommen und mittlerweile der Sprache der Wikinger mächtig, stellt Ahmed fest, dass es sich bei den Gegnern mitnichten um übersinnliche Kreaturen handelt, dafür aber um eine atavistisch vor sich hin troglodytierende Gruppe Kannibalen. Zusammen mit seinen neuen Gefährten nimmt er den Kampf gegen die fiesen Unholde auf.

Wie der kürzlich von mir gesehene "Supernova" repräsentiert auch "The 13th Warrior" eines der maßgeblichen Beispiele für die unselige Praxis, Filme nach ein paar test screenings grundlegend zu modifizieren und die eigentliche Vision des Regisseurs so mit Füßen zu treten. John McTiernans Version wurde von Michael Crichton, dem Autor der Romanvorlage, um gute 25 Minuten erleichtert, umgeschnitten und von den Studioverantwortlichen mit einem neuen (immerhin als sehr gelungen zu bezeichnenden) Score von Jerry Goldsmith ausgestattet, der sozusagen den Erstarrangeur Graeme Revell ablöste.
In der heute sichtbaren Fassung ist "The 13th Warrior" nurmehr ein Film, der merklich seines ursprünglichen Rhythmus' entledigt wurde, notdürftig zusammengestoppelt und uneben, an vielen Stellen tatsächlich allzu verkürzt und abgehackt wirkt und letzten Endes kaum mehr den aus seinen stattlichen Bildern ersichtlichen Aufwand rechtfertigt. Ein kaum mehr einzuordnendes, geschweige denn wertbares Trauerspiel, wo offensichtlich ein majestätisches stehen könnte. Dass McTiernan sich heute weitgehend vom Regiegeschäft zurückgezogen hat, ist angesichts solch hinterhältiger Vergewaltigungstaktiken kein Wunder. Bleibt wie stets in solchen Fällen zu hoffen, dass die Rechteinhaber eines Tages ein Einsehen haben und die Originalfassung zumindest für die Pantoffelkinos freigeben.

5/10

Wikinger Michael Crichton John McTiernan Kannibalismus Historie Mittelalter



Ich habe mir den heute Abend das erste Mal seit dem Kinobesuch anno '99 wieder angeschaut und war von der ernsten Herangehensweise McTiernans sehr angetan. Das dem Streifen im Nachhinein wohl auch von Crichton höchstpersönlich teilweise übel mitgespielt wurde, habe ich schon damals im Kino mitbekommen.
So ganz konnte man dem Streifen die Qualität aber nicht austreiben, wenn ich mir die großartigen Kulissen und einige wirklich atemberaubende Kamerafahrten so anschaue.
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Richtig, richtig, popichtig.
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Funxton

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