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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DISTRICT 9 (Neill Blomkamp/USA, NZ 2009)



"I can't believe I'm being paid to do this."

District 9 ~ USA/NZ 2009
Directed By: Neill Blomkamp


In einer alternierenden Realität sind bereits 1982 Aliens im Luftraum über Johannesburg gestrandet. Die an Bord befindlichen, von Seuchen und Hunger geplagten Insektenwesen, die wegen ihres Aussehens von den Erdbewohnern kurzerhand 'prawns' genannt werden, pfercht man in einem riesigen Township namens 'District 9' vor den Toren der Stadt zusammen. Als der von der entsprechenden Behörde beauftragte, etwas dämliche und naive Bürohengst Van De Merwe (Sharto Copley) eines Umsiedlungsaktion leiten soll, gerät er mit einem außerirdischen Fluidium in Berührung, das ihn sukzessive in einen der prawns verwandelt. Da er nicht als zerschnippeltes Wissenschaftsexperiment enden will, flieht Van De Merwe zum District 9 und hilft dem im Untergrund forschenden Alien Christopher dabei, ein provisorisches Shuttle in Betrieb zu setzen.

Als Apartheids-Allegorie, die "District 9" schon aufgrund der Schauplatzwahl ganz zweifelsohne darstellen soll, entpuppt sich Blomkamps Film als völliger Rohrkrepierer. Dafür fällt der Entwurf eines rassistisch-xenophoben Gesellschaftsbildes, das sich gegen in punkto Design stark von Cronenbergs "The Fly" beeinflusste Zweizwanzig-Aliens richtet, mir allzuweit hergeholt und gleichfalls deutlich zu plump aus. Zudem dürfte die entsprechende Prämisse, wenn auch etwas differenzierter als gewohnt ausgearbeitet, nicht nur mir sich bestimmt als uralter Hut offerieren. Man denke nur an "Enemy Mine" und "Alien Nation".
Hätte ich "District 9" im Alter von sechzehn oder siebzehn Jahren gesehen, wäre ich vermutlich immens beeindruckt gewesen von der relativen inszenatorischen Cleverness der zu Beginn als Dokumentation getarnten, mit ruckeligen Erzählbildern versetzten Story, in der zudem - geil ey - ein Mecha vorkommt und die Bösen mitunter von rail guns in Fetzen geschossen werden. Da erschließt sich dann sogar halbwegs das Zustandekommen mit "Wingnut Films presents" eingeleiteten Vorspanns. Dabei handelt es sich ja bekanntlich um Peter Jacksons Firma und fürderhin um ein Label, das vor vielen Jahren, eben als man noch jünger war, mal als Spaßgarant galt. Heute spuckt der einstmals beleibte Neuseeländer analog zu seinem Gewichtsverlust vornehmlich domestiziertes Mainstreamzeug aus und "District 9" bildet da keine Ausnahme. Das Resultat ist nicht etwa schlimm und im Gegenteil sogar recht amüsant, aber keinesfalls jener ach-so-revolutionäre Film, von dem mir soviel zu Ohren gekommen ist.

7/10

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Funxton

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