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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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HOUSEBOUND (Gerard Johnstone/NZ 2014)



"What about your menstruating pattern?" - "I beg your pardon?"

Housebound ~ NZ 2014
Directed By: Gerard Johnstone

Die kriminelle Kylie (Morgana O'Reilly) wird nach einem Überfall auf einen Bankautomaten erwischt und zu einem achtmonatigen Hausarrest im Hause ihrer Mutter Miriam (Rima Te Wiata) und ihres Stiefvaters Graeme (Ross Harper) verdonnert, eine elektronische Fußfessel inklusive. Kylie gibt sich angesichts der Situation zunächst betont renitent und rotzig, muss ihre Aufmerksamkeit jedoch bald einem neuen Sachverhalt widmen: Im Hause ihrer Mutter scheint es nämlich umzugehen. Zusammen mit dem hilfsbereiten Wachbeamten Amos (Glen-Paul Waru) kommt Kylie einigen Geheimnissen um die Wohnstatt und ihre Nachbarschaft auf die Spur, so etwa, dass ihr Haus einst eine Resozialisierungs-WG war, in der ein grauenhafter, unaufgeklärter Mord verübt wurde und dass ihr Nachbar Kraglund (Mick Innes) seltsame Verhaltensweisen an den Tag legt. Spukt möglicherweise das damals ermordete Mädchen heuer als unerlöster Geist durchs Gemäuer? So einfach, wie die Dinge zunächst scheinen, liegen sie dann aber doch nicht.

Überraschend liebenswerte Komödie aus Neuseeland, superwitzig, stellenweise spannend (wobei entsprechende Momente nicht überbewertet werden sollten) und vor allem frisch und mit viel Herz inszeniert. Dass Gerard Johnstone ganz besondere Sympathien für die outcasts und Sonderlinge dieser Welt bereithält, wird spätestens zum Ende des Films hin deutlich und verleiht ihm allein schon seine spezifische Note. Dass zuvor bereits ein reizvolles Kaleidoskop aus spleenigen Charakteren rund um die rebellische Kylie (toll und schöner als jedes gepimpte Medien-Starlet: Morgana O'Reilly) angelegt wird, von denen die meisten sich im späteren Verlauf der Geschichte als recht konträr zu den zuvor geschürten Zuschauererwartungen erweisen werden, entpuppt sich als nicht minder liebenswert. Johnstones Gespür für feinen, klug formulierten Humor jedoch macht "Housebound" erst wirklich zum unerwarteten Überflieger. Fast pausenlos gibt es Anlässe zum Schmunzeln und manchmal auch zum Prusten, wobei speziell Rima Te Wiata ein famoses Talent für Komik besitzt.
Sehr lobenswert zudem - es freut mich persönlich besonders, dies einmal festhalten zu können - die rundum vorzüglich gelungene, deutsche Synchronfassung, zumal für einen solchen Nischenfilm. Hier wurde in jeder Beziehung brillante Arbeit geleistet, von den Übersetzungen über das Script bis hin zum auffallend sorgfältigen Sprecher-Casting. Es gibt offensichtlich doch noch Hoffnung für die Synchronbranche.

9/10

Gerard Johnstone Mutter & Tochter Madness Coming of Age Familie Haus



guckste deine filme jeweils sowohl in der ov als auch auf dt.? ich frage deshalb weil du erst ein englisches filmzitat bringst und später das dt. dubbing lobst.
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Eigentlich fällt bei mir die Wahl zwischen O.-Ton und Synchro eher willkürlich aus bzw. hängt von den "Umständen" ab. Häufig schaue ich Filme mit Mitbetrachtern und die bestehen meist auf die Synchronfassung, wenn vorhanden. Bei Erstbeschauen kommt es, im Falle, dass ich alleine gucke, oft vor, dass ich anfange, synchronisiert zu schauen und dann zum Original umschwenke, wenn mir die Qualität der dt. Vertonung nicht zusagt, was gerade bei jüngeren Filmen oft vorkommt. "Housebound" bildete da eben eine erfreuliche Ausnahme :)
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Ach so, und betreffs des Zitats: Das fand ich in der dt. Fassung sehr witzig und habe es danach im Original für die hiesige Verwendung nachgehört & abgespeichert.
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echt ... 9/10 ... dann gleich mal ran...
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Funxton

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