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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DISCOPATHE (Renaud Gauthier/CA 2013)



"I'm gonna get this guy..."

Discopathe (Discopath) ~ CA 2013
Directed By: Renaud Gauthier

New York, 1976: Seit er als Kind (Nicolas Laliberté) den Unfalltod seines Vaters (Pierre Lenoir), eines Plattentüftlers und Hobby-DJs, mitansehen musste, ist bei Duane Lewis (Jérémie Earp-Lavergne) eine gewaltige Schraube locker. Jedesmal, wenn er Disco-Musik hört, brennt eine Sicherung bei ihm durch und er muss töten. Nachdem er in der Manhattaner Disco "Seventh Heaven" eine junge Tänzerin (Katherine Cleland) grausam ermordet hat, setzt sich Duane heimlich und unter falscher Identität nach Montreal ab, wo er vier Jahre unerkannt als vorgeblich taubstummer Hausmeister in einem Mädchen-Internat arbeitet. Als dann eines Abends im ansonsten leerstehenden Haus zwei Schülerinnen ihre neuesten Singles anhören, kommt der alte Wahnsinn zurück. Und diesmal manifestiert er sich dauerhaft...

Grundsätzlich liebenswerte, in der finalen Ausführung hier und da jedoch eher gut gemeinte denn umgesetzte Hommage an das Grindhouse-/Splatter-Kino um die Spätsiebziger/Frühachtziger. Sich deutlich an "Don't Go In The House", "Maniac" und ähnlich Kuleuriertem orientierend, verbindet der ebenfalls als Musiker umtriebige Gauthier den traditionellen Psychopathen-Topos mit zeitgenössischem Elektonik- und Disco-Sound, wobei die Titelliste sich aus einigen authentischen Hits und neuen Eigenkompositionen zusammensetzt. Hinzu kommt der Score, der sich deutlich an den damaligen Klängen von Tangerine Dream und Vangelis entlanghangelt. Ein weiterer "Hommage"-Film also, diesmal allerdings einer ohne künstlich eingefügte Staubpartikel und Klebestellen, sondern gewissermaßen schon einer für den "fortgeschrittenen" Rezipienten, der seine intertextuellen Bezüge weniger in Aufgewärmten zu suchen wünscht denn in Variation. Das ist soweit okay und sicherlich auch ehrenhaft in seiner Ursprungsintention, für jenen wirklich guten, frischen Film, der "Discopath" gern wäre, jedoch von zu vielen Unwägbarkeiten durchzogen, die Gauthiers Werk in der Summe seiner Teile lediglich durchschnittlich medioker lassen. Zudem sollte man die Ersteller der katastrophalen deutschen Synchron-Vertonung, welche es ergo unbedingt zu meiden gilt, zu mindestens vier Wochen Wasser und Brot verdonnern.

5/10

Renaud Gauthier Montreal New York Disco Musik Slasher Splatter Hommage Sleaze Madness period piece



Filmtagebuch von...

Funxton

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