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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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ADIEU, POULET (Pierre Granier-Deferre/F 1975)



Zitat entfällt.

Adieu, Poulet (Adieu, Bulle) ~ F 1975
Directed by: Pierre Granier-Deferre

Der aufstrebende, aus der Industrie stammende Politiker Lardatte (Victor Lanoux) steht im Zusammenhang mit den Morden an einem jungen, oppositionellen Plakatierer (Eric Legrand) sowie dem ihm zur Hilfe eilenden Polizisten Moitrié (Gérard Hérold), für die einer von Lardattes gedungenen Schlägern, der Kriminelle Portor (Claude Brosset) verantwortlich ist. Der Beginn eines aufreibenden Duells zwischen dem sich unbefleckt gebenden Lardatte und Moitriés Kollegen und Freund Verjeat (Lino Ventura), einem Flic mit höchst eigenwilligen Methoden.

Während Bébel in Henri Verneils "Peur Sur La Ville" anno 75 über den Dächern von Paris herumturnte, um einen verrückten Killer dingfest zu machen, ließ es sein älterer Kollege Lino Ventura in der etwas nordwestlicher gelegenen Hafenstadt Rouen etwas ruhiger angehen: Ihm warfen keine Klischeeverbrecher Knüppel zwischen die Beine, sondern ein korrupter, machtgieriger Populist, dessen größtes Bestreben dahin deutete, sich sämtliche Exektuiv- und Judikativkräfte in die eigene Tasche zu stecken und aus dieser heraus für sich arbeiten zu lassen. Als Verjeat eine öffentlichkeitswirksame Diffamierung Lardattes durch den Vater (Jacques Rispal) des erschlagenen Plakatierers tatkräftig unterstützt, soll er prompt versetzt werden. Doch es bleibt noch immer der Fall Moitrié abzuschließen. Mithilfe seines etwas eigenwilligen, aber höchst loyalen Kollegen Lefèvre (Patrick Dewaere) inszeniert Verjeat eine Korruptionsaffäre um seine Person, die eine unmittelbare Versetzung zunächst unmöglich macht und ihm somit mehr Zeit einräumt. Doch sein Vorgesetzter Ledoux (Julien Guiomar) torpediert beständig weiter Verjeats Ermittlungen, bis sich die Finsterlinge schließlich gegenseitig bekriegen. Als man nun doch auf Verjeats Vermittlungskünste zurückgreifen will, wendet der sich mit einem verächtlichen 'Adieu' ab und zieht seiner Wege.
Der französische Polizeifilm der siebziger Jahre schaute sich hier und da manches von seinen amerikanischen Vorbildern ab, wobei er vielleicht etwas weniger Wert auf Spektakel und Aktion legte wie die italienischen Nachbarn. "Adieu, Poulet" ist dabei ein Schwellenfilm, er vermengt Kühle, Abgeklärtheit und Zynismus, die sich durch Venturas Trenchcoat-Figur personifiziert finden, mit einer eher zukunftsweisenden, jugendlichen Rotzigkeit - inkarniert durch den weitaus impulsiver und beweglicher agierenden (und demnach für die wenigen Actionsequenzen verantwortlichen) Patrick Dewaere. Die Hauptqualität von "Adieu, Poulet" liegt darin, beide Pole hinreichend zu bedienen.

8/10

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Funxton

    Avanti, Popolo

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