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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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SILVER LODE (Allan Dwan/USA 1954)



"Just ten minutes ago you all wanted to kill me. And now you're telling me you're sorry..."

Silver Lode (Stadt der Verdammten) ~ USA 1954
Directed By: Allan Dwan

Just am Tage seiner Hochzeit mit der schönen Rose Evans (Lizbeth Scott), die auf den 4. Juli gelegt wurde, erhält der allseits geachtete Kleinstadtbürger Dan Ballard (John Payne) Besuch von einem angeblichen Marshall McCarthy (Dan Duryea) und seinem Deputy-Gefolge. McCarthy bezichtigt Ballard, vor zwei Jahren hinterrücks seinen Bruder niedergeschossen zu haben und sich mit einer hohen, geraubten Geldsumme aus dem Staube gemacht zu haben. Wenngleich zunächst niemand dem urplötzlich auftauchenden Tross Glauben Schenken mag, gelingt es McCarthy, immer mehr von Ballards Nachbarn und Freunden auf seine Seite zu ziehen, bis der Ärmste die ganze Stadt gegen sich hat. Nur seine Braut und das Barmädchen Dolly (Dolores Moran) stehen tapfer zu ihm und können McCarthy schließlich als den Schwindler entlarven, der er ist.

Wie ein dahergelaufener Scharlatan namens McCarthy sich mit marktschreierischen Sprüchen die vox populi zu Eigen macht, indem er sich selbst und seine politische Paranoia zur ultima ratio erklärt, etliche unmündige Naivlinge mitzieht und sie sogar dazu bringt, langjährige Bekannte und Freunde zu verachten und sogar zu denunzieren, das erlebte Amerika gerade in der Realität, als die RKO einen kleinen B-Western namens "Silver Lode" vom Stapel ließ, der sich ebenjene unhaltbaren Vorgänge allegorisch abzublden traute und damit zu einem der politischsten und mutigsten Filme seiner Ära geriet. Der falsche Prophet trägt in diesem Falle gar den Namen seines tatsächlichen Pendants: Ein intriganter, brutaler Hund, der sich tatsächlich sogar wesentlich mehr für das verschwundene Geld interessiert als für die Rache am Tod seines Bruders. Wesentlich eindrucksvoller allerdings gelingt Dwan, binnen 77 Minuten Spielzeit zu demonstrieren, wie eine ganze Gemeinde sich von demagogischer Stimme in eine hetzerischen Mob versäuseln lässt, nur um hernach räuspernd wieder zum Alltagsgeschäft zurückzukehren. Am Ende wird der Bösewicht tödlich von einer von ihm selbst abgefeuerten Kugel getroffen, die an einer Nachbildung der originalen Liberty Bell abprallt. Ein überaus konsequentes Ende für einen ausgemachten Hundsfott. Dass "Silver Lode" sich rein dramaturgisch betrachtet nicht wenig bei Fred Zinnemanns "High Noon" bedient, sei ihm angesichts seines starken Symbolismus' großmütig nachgesehen.
Ein wichtiger, unerlässlicher Genrebeitrag.

9/10

Allan Dwan Rache Kleinstadt



Filmtagebuch von...

Funxton

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