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The Motorcycle Boy: Even the most primitive of societies have an innate respect for the insane.

Hauptsächlich im Kino gesehene Filme, Schwerpunkt non-mainstream, aber auch....




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HOLY MOTORS (2012)



HOLY MOTORS (2012) eben gerade (3.11.) im City 46, Bremen.
Monsieur Oscar fährt durch Paris und schlüpft in Rollen/Leben und unterhält sich zwischendurch mit seiner Fahrerin in einer Stretch Limousine.
Tolle One Man Show mit Denis Lavant, der ja auch schon mit Kim Ki Duk arbeiten durfte. EIn FIlm vordergründig übers Kino/Filmedrehen mit vielen fast satirischen aktuellen EInhakungen/Anlehnungen. Ein wenig tiefer geschaut ein Film übers Leben, über die vielen Rollen, die uns das Leben so bietet, über Orientierungslosigkeit. Und das alles nicht klassisch intellektuell aufgebaut, sondern verschmitzt, witzig aber nicht unklug!
Denis Lavant großartig irgendwo zwischen spätem Charlie Chaplin und Malcolm McDonwell, super Stichwortgeberin Edith Scob, und Eva Mendes wird mal so eingesetzt wie sie es kann, als Model.
Toller Film mit vielen Ebenen und einer der schönsten Schlußszenen. ( In einem Interview sagte Leos Carax auch, dass das vermehrte Auftauchen von Limousinen bei Hochzeiten eine Urspungsinspiration für den Film war) .

Leos Carax Denis Lavant Kylie Minogue Edith Scob Eva Mendes Michel Piccoli



Ich teile deine Einschätzung.
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Nun, dann mal Butter bei die Fische: Ist denn nicht die Gedankenarmut das, was der Ideenreichtum zu übertünchen versucht? Ich finde den Film sicherlich unterhaltsam und auch der mehrmaligen Ansicht würdig, hatte aber zu keinem Moment das Gefühl, hier würde mir etwas außerordentlich Kluges erzählt oder etwas Kluges auf außergewöhnlich effektvolle Art. Aber lasse mich gerne davon überzeugen, was bei diesem Film das nicht Unkluge sein soll.

(Wobei mein größtes Problem eigentlich ist, daß der Film kalt wie ein toter Fisch ist und mich emotional nicht tangiert hat. Das könnte filmimmanent sein, weil mit dem ständigen Figurenwechsel so gewollt, oder an meiner Unfähigkeit liegen, mich mit dem Gezeigten zu identifizieren. Ergo finde ich Punkt eins wichtiger.)
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Ich muss zugeben, dass "Holy Motors" schneller wieder verblasst als gedacht. Sei es nun wegen der fehlenden Emotionalität wie Critic es so schön auf den Punkt gebracht hat, oder die zu verzweigte und damit auseinanderbrechende episodenhafte Struktur. Ich kann schon gar nicht mehr alle Stationen der Limousinenfahrt aufzählen. Zu allererst erinnere ich mich an die Dachszene mit Kylie Minougue und den monströsen, blumenfressenden Frauenentführer. Und dann taucht die Doppelgängermordszene wieder auf. Aber damit gebe ich letztlich Leos Carax möglicher Intention wieder recht. An einen Traum kann ich mich auch nur bruchstückenhaft erinnern, wenn überhaupt.
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hm, ich fande gerade die Szenen im Auto, also wenn er auf sich selbst zurückgeworfen wird, hochemotional. Auch und gerade in den scheinbar technischen Dialogen mit der Fahrerin.
Was kluges wird erzählt, etwas von genau dem Verhältnis des Sehendem zum Kino, bzw. von uns im Jetzt zum Leben. Das so etwas tendentiell Philosophisches in einer teils surrealen Weise erzählt wird, in denen die einzelne Biographie in Teile und verschiedene Rolle zerfällt und beschreibbar wird, ist tatsächlich (und gerade ob der Aktualität merkwürdigerweise) außergewöhnlich im Sinne von "passiert im Kino doch allzuselten). In der Leteratur schon eher.
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Daß jede Persönlichkeit ein Sammelsurium von sozialen Rollen ist, würde ich ja eher im soziologischen Pro-Seminar verorten denn als überraschend philosophische Filmerkenntnis ansehen. Da finde ich den umgekehrten Weg, den z.B. Todd Solondz in Palindromes oder Todd Haynes in I'm Not There geht, auch bedeutend interessanter.
Imho geht es Holy Motors auch weniger um eine Dekonstruktion von sozialen Rollen als um eine Beschreibung der intrafilmischen Realität. Wo Du da etwas vom Verhältnis von Film zum Film-Sehenden entdeckt hast, wäre interessant zu erfahren.

Die Emotionalität der Besetzung von Edith Scob ergibt sich bei mir eher aus ihrer Rolle in Les yeux sans visage.
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hm, ich sehe keine Verbindung zu ihrer rolle in les yeux.
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"I'm coming home" inklusive der Maske war überdeutlich. Fand ich sehr berührend.
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ah ach so, klar so als hint: seht euch die alten filme mit frau scob an, ihre Rolle als solche erinnerte mich nur halt nicht an ihre alten Filmrollen, das war ja eher so ein Fingerzeig, dass sie auch Schauspielerin war, bzw. für sie: Tänzerin.
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