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Herr Settembrini schaltet das Licht an

Oberlehrerhafte Ergüsse eines selbsternannten Filmpädagogen




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New Moon



Vor einem knappen Jahr hatte ich Twilight gesehen und zwar keineswegs überragend, aber an sich ganz passabel gefunden, und so habe ich gestern mal einen Blick auf die Fortsetzung riskiert.
Die erste halbe Stunde des Films gefiel mir. Da gab es Atmosphäre und ein paar ganz hübsche Ideen (wenn etwa die von ihrem heißgeliebten Edward verlassene Bella in Gram versinkt und in einer Einstellung, in der sie mehrfach von der Kamera umkreist wird, mehrere Monate verstreichen). So weit, so gut.
Dummerweise geht der Film dann aber noch anderthalb Stunden weiter, und in den anderthalb Stunden kommt dann nichts mehr. Jedenfalls nichts, was der Rede wert wäre. Bella, die mir im weiteren Verlauf des Films zunehmend auf den Wecker ging, tröstet sich nun ein wenig, indem sie Zeit mit ihrem Freund Jacob verbringt, aber der hat - man hält es nicht für möglich - ein düsteres Geheimnis: er ist ein Werwolf. Außerdem gerät Bella noch einige Male in Gefahr (richtiger: sie sucht diese), aber wirklich interessant ist das alles nicht. Ein weiteres Problem kommt noch hinzu: Die meisten Menschen haben ja ein oder mehrere Talente, vermutlich auch Taylor Lautner. Eine schauspielerische Begabung gehört aber mit ziemlicher Sicherheit nicht dazu. In Twilight fiel das nicht so sehr auf, weil seine Rolle dort sehr klein war, aber in New Moon ist er ein tragender Charakter, aber er trägt eben nichts. Schauspiel erfordert eben mehr als ein hübsches Gesicht und einen durchtrainierten Oberkörper (der im übrigen reichlich zur Schau gestellt wird).
Das Finale in Italien ist dann komplett versemmelt. Ein wenig banales Unsterblichen-Geschwätz und ein paar einfallslos inszenierte Kampfszenen - mehr muß man meiner Meinung nach nicht dazu sagen.
Vermutlich bin ich aber auch einfach der falsche Zuschauer für diesen Film gewesen. Die Zielgruppe dürften wohl eher weibliche Teenager darstellen, und das künstlerische Ziel des Werks dürfte es sein, genau diese dazu zu bringen, entzückt loszukreischen. Ich bin ziemlich sicher, daß er das geschafft hat. Für mich war das aber eher nichts - wohl nicht wirklich überraschend, aber trotzdem ein wenig schade, weil ich, wie gesagt, die erste halbe Stunde noch gern gesehen habe.




Genau so sieht's aus. Catherine Hardwickes ersten Teil fand ich zwar nicht überragend, aber durchaus atmosphärisch und reizvoll. Der zweite Teil hingegen ist Dreck. Soll ich es interessant finden, einer Teenagerin zuzusehen wie sich eine Stunde lang selbst bemitleidet? Auch ansonsten ein fürchterlich schlechter Film. Den dritten Teil habe ich dann gar nicht mehr gesehen, und auch sonst keinen weiteren Teil.
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