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The Cronicles of D.C.L. - Reloaded

Immer noch uninteressante Gedanken rund ums Thema Kino, häufig gestört durch geschwätzige Anekdoten und müde Kalauer




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The Captains...



‎...ist natürlich in erster Hinsicht einmal ein Muss und ein Fest für Nerds (wie mich). Alle Star Trek-Captains (sogar inklusive Chris Pine) noch einmal zu sehen, wie sie anno 2011 in Erinnerungen schwelgen, das ist schon echt toll. William Shatner stellt erfreulicherweise immer wieder sein Ego, das Gerüchten zufolge größer ist als Australien, hinten an und lässt in Interviews, die von Empathie und Freundschaftlichkeit geprägt sind, die anderen zeigen, was für Menschen sich hinter den ikonischen Rollen verbergen: Scott Bakula scheint einer der sympathischsten Menschen auf diesem Planeten zu sein, Avery Brooks hat eine veritable, aber irgendwie auch ziemlich coole Vollmeise, Patrick Stewart (mein absoluter Liebling) ist immer noch ein ungemein faszinierender Zeitgenosse (sollte in seinem Alter aber keine solchen Mützen mehr tragen), Pine zeichnet sich vor allem durch eine gesunde Distanz zum Mythos aus und Kate Mulgrew macht in einem der persönlichsten Interviews deutlich, was für ein Scheißjob das eigentlich war. Und da ist man dann auch schon beim ernüchternden Teil angelangt. Der, in dem alle (minus Brooks) zugeben müssen, dass durch ihre bollenharte Arbeit an der Serie ihre Familien/Beziehungen sehr litten, der, in dem jeder (minus Brooks) erzählt, wie ebendiese Familien/Beziehungen in die Brüche gingen. Neben Kate Mulgrew, die eindrucksvoll die Doppelbelastung als alleinerziehende Mutter und Serienheldin schildert, beeindruckt vor allem Patrick Stewart, der sehr berührend den Moment schildert, in dem er sich selbst sehr nüchtern eingestand, dass seine Arbeit ihm wichtiger war, als seine Familie. Das William Shatner das Ganze als katarsischen Selbstfindungstrip inszeniert, an dessen Ende er Frieden mit seinem Leben, Kirk und dem Universum schließt (mit musikalischer Unterstützung von Avery Brooks), stört nicht, ist vielmehr tatsächlich eher schön.

D.C.L.