Zum Inhalt wechseln


Seeing is believing

Filmnerdism und -Liebe auf ganzer Liebe. Egal ob obskur, künstlerisch, trashig oder abgefahren: fast keine filmische Schandtat wird ausgelassen.




Foto

Das Schloss der blauen Vögel



In einem protzigen Gemäuer irgendwo in der Pampa, welches zu einem luxuriösen Sanatorium für geistig nicht ganz auf der Höhe schwimmende Damen der Upper Class umfunktioniert wurde, geht der Schrecken um. Genauer gesagt, ein Triebmörder (So der deutsche Alternativtitel) der mit den verschiedensten Waffen, die so im Gebäude rumhängen, einige der Patientinnen über den Jordan schickt. Dabei dauert es doch einige Zeit, bis sein Treiben entdeckt und die Polizei eingeschaltet wird.

Eine wirkliche Unglaublichkeit, die sich Fernando di Leo hier zusammen mit seinem Co-Autoren Nino Latino hat einfallen lassen. Dabei soll dieser Giallo sogar auf einem Werk vom ollen Konsalik beruhen, hat allerdings nichts als den Namen damit gemeinsam. Außerdem sind die Namen einiger Figuren in Buch und Film gleich, ansonsten muss man feststellen: nicht nur die Vögel sind oder waren blau, sondern auch das Autorenteam beim Verfassen des Drehbuchs. Sowas sleaziges ist man vom ansonsten so souveränen di Leo gar nicht gewohnt. Anfangs funktioniert der Film sogar ziemlich gut, immerhin hat man mit Klaus Kinski, Margaret Lee, Jane Garret und einer Rosalba Neri, die mit ihrem Charakter ein wahres Highlight des Streifens darstellt, einen illustren Cast. Die Atmosphäre ist äußerst easy und locker, der Soundtrack noch easier und mächtig charmant. Doch spätestens wenn der Mörder durch das Haus schleicht und die Frauen, welche mit nicht gerade wenigen Nuditäten den Schundfaktor des Films in die Höhe treiben, um die Ecke bringt, fällt der Film ein wenig ab. Locker-trashige Unterhaltung ist es, doch für einen astreinen Giallo mit viel Thrill und Suspense reicht es eben nicht. Knapp überm Durchschnitt anzusiedelnder Schlock.

Mehr Infos zum Film




Neuste Einträge

Kategorien