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Short Cuts





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The Wrestler (Darren Aronofsky) 2008



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The Wrestler
  • Deutscher Titel The Wrestler
  • Originaltitel The Wrestler
  • Produktionsland USA
  • Originalsprache Englisch
  • Erscheinungsjahr 2008
  • Länge 105 Minuten
  • Regie Darren Aronofsky
  • Drehbuch Robert D. Siegel
  • Produktion Darren Aronofsky, Scott Franklin, Eric Watson
  • Musik Clint Mansell
  • Kamera Maryse Alberti
  • Schnitt Andrew Weisblum
  • Darsteller :
  • Mickey Rourke: Randy Robinson
  • Marisa Tomei: Cassidy
  • Evan Rachel Wood: Stephanie
  • Mark Margolis: Len
  • Todd Barry: Wayne
  • Wass Stevens: Nick Volpe
  • Judah Friedlander: Scott Brumberg
  • Ernest Miller: Ayatollah
  • Elizabeth Wood: Melissa
  • Gregg Bello: Larry Cohen
Der Wrestler Randy, the RAM, Robinson (Mickey Rourke) hat seine Glazzeiten hinter sich. In den 80´ern war er ein gefeierter Star, jetzt wohnt er in einem Trailer Park und tingelt durch kleine Turnhallen in denen er immer noch vom Seil springt.
Ein gefallener Star. White Trash.
Um seine Miete zu zahlen nimmt er einen Job im Supermarkt an und seine Abende verbringt er im Stripclub um die Ecke bei Cassidy (Marisa Tomei).
Nach einem Hardcore-Wrestling-Match erleidet Randy einen Herzinfarkt und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Arzt rät ihm vom weiterkämpfen ab. Randy versucht daraufhin sein kaputtes Leben zu ordnen. Er nimmt Kontakt zu seiner Tochter (Evan Rachel Wood) auf, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat und trifft sich immer häufiger mit Cassidy, die ihm zu helfen versucht und ins Gewissen redet.
Als er ein Treffen mit seiner Tochter "verschläft" wendet sie sich wieder von ihm ab.
Randy macht noch einmal das was er als einziges kann. Er steigt in den Ring und kämpft.


"Have you ever seen a one trick pony in the field so happy and free?
If you've ever seen a one trick pony then you've seen me
Have you ever seen a one-legged dog making its way down the street?
If you've ever seen a one-legged dog then you've seen me"


Es bedarf wohl keinerlei Worte um zu betonen, dass der 4. Aronofsky Film kein "Sportlerfilm" im herkömmlichen Sinne eines "Rocky" ist. Pathos gibt es in diesem Film nicht. Eventuell vielleicht könnte man noch Eastwoods "Million Dollar Baby" heranziehen, aber auch das funktioniert nicht wirklich.
Zuerst muß man sagen, dass viele Leute überrascht waren von Aronofsky einen so geradlinig erzählten und ohne jegliche technische Experimente, ja dokumentarischen Film gezeigt zu bekommen.
Die mitreißenden, oft verstörenden Bilder aus den Vorgänger Filmen sind hier komplett verschwunden. Aronofsky wählt einen sehr dezenten, leisen Stil welcher in den Kampfszenen aufbricht und dort seine volle Brutalität entfaltet. Aronofsky folgt Rourke und wir mit ihm Schritt für Schritt mit viel Handkamera Einsatz. Es gibt bis auf ein zwei Ausnahmen KEINE einzige Szene ohne Rourke in diesem Film.
Wir, die Zuschauer sind immer voll mit dabei ob im Trailer, im Stripclub oder im Ring.

Als Aronofsky und Rourke zum ersten Mal aufeinandertrafen sagte Aronofsky zu ihm :"I want you for the film, i have nobody else, you ruined your life and when we make this movie you do everything what i say and i can´t pay you!"
Genau das sieht man dem Film auch an. Dieser Film lebt in jeder Minute allein von Mickey Rourke, Rourke IST"The Ram" und das muß Aronofsky von Anfang an durchkalkuliert haben.
Lobeshymnen verdienen natürlich auch die anderen Darsteller allen voran Marisa Tomei !
Sie als Cassidy versteht als einzige was es heist seinen Körper zur Show zu stellen und ihn zu verkaufen.

Der Soundtrack von Clint Mansell ist dem Film entsprechend auch sehr dezent mit leisen Gitarren und Piano Klängen unterlegt sowie häufiger Einsatz von 80er Hard-Rock (AC/DC, Scorpions, Def Leppard, Guns ´N Roses etc.) bei den Kampfszenen oder wenn Randy mit seinem Bus unterwegs ist.
Ein echtes Unikum ist allerdings der Titelsong zu dem Film, der nur im Abspann erklingt.
Geschrieben und gesungen von Bruce Springsteen erzählt der Text des Songs haargenau von dem Wrack dessen Leben die Manege bzw. der Ring ist.
Ich bin kein Springsteen Fan aber es ist einfach toll zu hören wie dermaßen gut dieser Song zum Film passt.

Wie ich schon anfangs schrieb fällt "The Wrestler" auf den ersten flüchtigen Blick ein wenig raus aus dem bisherigen Schaffen Aronofskys. Aber nur was den Stil und die Inszenierung angeht !
Wobei eigentlich muß man sagen noch nicht mal das, denn er hat hier einfach nur eine andere Art der Inszenierung gewählt.
Durch den dokumentarisch anmutenden Stil wird auch hier wieder eine subjektive Sicht aufgebaut.
Aronofsky geht auch hier ganz nah ran und sogar noch näher indem er Rourke fast den kompletten Film ausfüllen läßt.
Ein anderer Faden, eher thematisch, führt auch hier, wenn man denn so will, wieder zu "PI" und "Requiem for a dream".
Genauso wie die Junkies in Requiem ist Randy in einer Schleife gefangen, er kann nicht anders als weiterzumachen und genauso wie für Max in PI, die Zahlen sein Leben bestimmen gibt es für Randy nur die eine Realität den "Ring", die "Arena" ! Das ist seine einzige Existenz, dort wird er respektiert. Anschaulich wird dies besonders in den Szenen im Supermarkt. Randys erster Tag an der Fleischtheke. Er geht den Gang entlang und im Hintergrund hören wir die jubelnde Menge, die verstummt als er den Vorhang durchquert und an der Theke steht, sozusagen "in the real world". Als er merkt das er in dieser Welt nicht so akzeptiert wird (Unfall bei der Arbeit, seine Hoffnungen bei Cassidy platzen) kehrt er dieser Welt sehr schnell den Rücken.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass dieser schwermütige und aufrichtige Film mich auch nach dem dritten Mal zutiefst berührt.

"Then you've seen me, I come and stand at every door
Then you've seen me, I always leave with less than I had before
Then you've seen me, bet I can make you smile when the blood, it hits the floor
Tell me, friend, can you ask for anything more?
Tell me can you ask for anything more?"






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