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Short Cuts





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Mortelle randonnée (Das Auge) 1983 Claude Miller



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  • Mortelle randonnée
  • Deutscher Titel Das Auge
  • Originaltitel Mortelle randonnée
  • Produktionsland Frankreich, Deutschland
  • Originalsprache französisch
  • Erscheinungsjahr 1983
  • Länge 120 Minuten
  • Altersfreigabe FSK 16
  • Regie Claude Miller
  • Drehbuch Michel Audiard, Jacques Audiard
  • Produktion Bernard Grenet, Charles Gassot
  • Musik Carla Bley
  • Kamera Gilbert Duhalde, Pierre Lhomme
  • Schnitt Albert Jurgenson
  • Darsteller : Michel Serrault (das Auge),Isabelle Adjani (Catherine Leiris/Lucie, Marie), Geneviève Page(Mme. Schmidt-Boulanger), Sami Frey (Ralph Forbes),Jean-Claude Brialy (Voragine), Patrick Bouchitey (Michel de Meyerganz), Guy Marchand (Der blasse Mann), Stéphane Audran (Die Frau in Grau), Macha Méril(Madelaine)

Zum ersten Mal diesen französischen 80'er Jahre Klassiker gesehen und bin zutiefst beeindruckt !

Ein verbitterter belgischer Privatdetektiv, genannt "das Auge" (Michel Serrault) bekommt noch einmal eine letzte Chance. Diese letzte Chance wird zu seiner imaginären Suche nach seiner verstorbenen Tochter, die er nie zu Gesicht bekommen hatte und deren Gesicht er immer wieder auf einem alten Schulfoto verzweifelt sucht.

Er soll Informationen über die Freundin (Isabelle Adjani) des Sohnes seiner Klientin herausfinden. Doch kurzerhand bringt die Freundin den Sohn um.
Er heftet sich an ihre Spuren und folgt ihr quer durch Europa, sieht zu wie sie sich auf blutigste Weise immer wieder ihrer Liebhaber entledigt und fängt an ihr zu helfen, indem er ihre Spuren beseitigt.
Catherine (Isabelle Adjani) wird für ihn immer mehr zu Marie (seiner Tochter) und Catherine spricht immer zu über ihren Vater, den sie entbehrt.
Es entsteht eine imaginäre Vater-Tochter-Beziehung.

Er wird allmählich zu ihrem unsichtbaren Komplizen, der seine schützende Hand über sie hält und schließlich selbst zum Mörder wird indem er, blind vor eifersüchtigen Vatergefühlen, den blinden Liebhaber, den sie zum Ehemann auserkoren hat, vor einen Bus stößt. Diese Reise ist für beide noch nicht zu Ende....

"Er wartete kaum drei Jahre, er wußte dass es die letzte Nacht seines Lebens war, als er endlich die Tür erblickte und so stieß er die Tür auf und trat in das Foto ein"


Dieser Film ist ein höchst psychologischer Film, am ehesten fasst noch die Schublade Psycho-Drama gemixt mit einem Schuss Thriller und schwarzer Komödie.

Die Figur des Privatdetektivs, genial gespielt von Michelle Serrault, spricht und kommentiert ständig in einem inneren Monolog und bezieht die Geschehnisse "immer" in Zusammenhang mit seiner verstorbenen Tochter. Sehr bizarr und oft auf eine recht schwarz humorige Art und Weise erinnert dies streckenweise sogar an Louis de Fuinès.

Die Adjani, die mysteriöse Schöne, die passend zu ihrem zerstörten Inneren, nach jedem Mord ihr Aussehen wechselt ist genauso wie Serrault eine einsame, zerstörte Seele die an einem Vaterkomplex leidet und so zieht sich ein Band zwischen den beiden, welches für uns als Zuschauer immmer sichtbarer wird, welches aber wiederum nur im kaputten Seelenleben dieser zwei verankert ist.

Claude Miller ist ein Name den man häufig bei Truffaut liest, ebenso bei Godard und Bresson. War er dort noch Produktionsleiter und Regieassistent.
1975 drehte er seinen ersten Film "La Meillure Facon de marcher" (Unser Weg ist der Beste), später folgte dann "Das Verhör" (Garde á vue) mit Lino Ventura und Romy Schneider und dann "Das Auge" (Mortelle randonnée).
Miller wird oft immer als Schauspieler Regisseur genannt. Was diesen Film angeht so muß ich dem Recht geben, vor allem Michel Serrault ist so dermaßen beeindruckend, dass man mehrmals den Hut ziehen möchte. Isabelle Adjani spielt überragend gut, perfekte Besetzung für diese Borderline Rolle.

Habe Blut geleckt.
Interessant für mich wären die beiden "Gainsbourg" Streifen, die er danach gemacht hat. "Das freche Mädchen" & "Die kleine Diebin" !
Leider nirgendwo zu bekommen :(






Nach fast zwei Jahren noch keine Antwort auf so einen vorzüglichen Beitrag zu einem meisterlichen Film? Seltsam. Ich schätze diesen Film jedenfalls schon seit zig Jahren besonders, nicht zuletzt auch wegen Serrault, der hier vielleicht die Rolle seines Lebens gespielt hat. (Und von Adjani könnte man wohl ähnliches sagen.)
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R.I.P. Claude Miller
fällt mir vor allem dazu ein.
Ich kenne den Film nicht. Diese Besprechung, Settembrinis Einschätzung, und was ich sonst noch über diesen Film weiß,
führen dazu, dass ich es bedaure.
Sein letzter Spielfilm "das Geheimnis" 2007 hat mich aber äußerst beeindruckt.
Miller arbeitete bis zu seinem Tod an seinem letzten Filmprojekt
mit Audrey Tautou. Der Film wird wohl posthum ins Kino kommen.

Ich fand ja die Adjani in ihrem Debutfilm(Truffauts "die Geschichte
der Adele H" schon überragend. Und für ihr Spiel in Herzogs
Nosferatu würde ich ihr das Prädikat "besonders beissenswert"
verleihen...
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