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FakeShemp's Blog

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Die Brut des Bösen, Deutschland 1979



Christian Anders ist nicht Bruce Lee. Wenn er sein Hemd herunterstreift, sieht er aus wie eine Zahnbürste mit sehr dünnem Stiel. Die Borsten hat er auf dem Kopf. Aber man kann nicht behaupten, dass er nicht durchtrainiert wäre. Ähnlich wie die Todeskralle ist er ein Hemd geflochten aus drahtigen Muskelsträngen, die ihn in die Lage versetzen, mit den Brustwarzen Seil zu springen. Das demonstriert Anders an einer Stelle auch eindrucksvoll. Gut dass man sich im Klaren darüber war, dass es sich um eine kraftstrotzende Demonstration ultimativer Körperbeherrschung handelte, sonst hätte jemand am Set den Notarzt bestellt oder den Elektriker. Jedenfalls ist Christian Anders ein Freak. Er steht hundertprozentig hinter seinem Projekt, bei dem er auch Regie führte und für das er den treibenden Soundtrack schmiedete. Die Musik ist wie der ganze Film. Mal ganz gut, mal brutal Scheiße..., aber immer großartig. Nach dem sechsten Schlaganfall gibt's da kein Halten mehr. Na ja..., also gut ist der Film eigentlich nie, aber die entwaffnende Ehrlichkeit und Hingabe des Regisseurs, sowie die Gewissheit, dass er zweifelsohne die großen cineastischen Vorbilder studiert hat, erteilen dem Werk in all seiner grandiosen Schisselichkeit doch irgendwie das Zertifikat dazugehören zu dürfen. Da erinnert mich Anders an Ed Wood. Mächtig neben der Spur, aber weit im grünen Bereich. Die Kämpfe sind nicht spektakulär, der Regisseur war vermutlich der einzige, der Ahnung von der Materie hatte. Die imposanten Gegner hampeln mit ihren todbringenden Waffen durch die Arenen wie lobotomisierte Tanzbären und so sind die Prozesse, die Anders macht, meistens ziemlich kurz. Was will er auch zeigen gegen Gegner, die kaum laufen können? Dunja Rejter hat gar eine Sexszene mit dem Martial-Arts-Könner. Dort kann man ihre mit Pflastern abgeklebten Brustwarzen bewundern. Wie oft sie diese Szene geprobt haben müssen, wenn sich ihre Nippel an seinen Stahlbolzen blutig scheuerten...?
Der Showdown ist ein wahrer Endspurt. Der Hauptdarsteller rennt den ganzen Weg zu Fuß, um seine Feinde zu erledigen. Vorbei an Taxis, öffentlichen Verkehrsmitteln und nicht angeketteten Damenrädern. Er ist einzig getrieben vom Drang zu vergelten. Nochmal eben in einen Dornenbusch gehüpft, um das lästige Hemd in Fetzen zu reißen, herunter mit dem Fummel und nun beinahe unsichtbar, als schwebende blonde Perücke der Blutrache zum Endgegner gewetzt. Den kurz kaputt gehauen, letztes Standbild in der Luft, klassisch! "Macho Man" kann einpacken.

Christian Anders Bruce Lee Martial Arts Eastern Guru



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