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The Diarrhoea Diary





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Carlos



(Carlos – Der Schakal)
Frankreich/Deutschland 2010, Regie: Olivier Assayas

Zwei Dekaden aus dem Leben des berüchtigten Terroristen, von seinen Anfängen in London über den Überfall der OPEC-Konferenz 1975 in Wien bis zu seiner Verhaftung in den 90er Jahren – das soll als Zusammenfassung erst einmal reichen.

Eigentlich wollte ich mir gestern nur den ersten Teil ansehen, aufgrund der geschickt gesetzten Cliffhanger ging das aber irgendwie nicht, ich wollte dranbleiben – der Umstand, daß der Dreiteiler trotz seiner Länge auch keinerlei Längen aufzuweisen hat, half freilich auch dabei. Es fällt schwer, sich vorzustellen, was bei der 140 Minuten kürzeren Kinofassung alles weggelassen werden mußte und ob das Resultat genauso stimmig daherkommt. Die nüchterne Vorgehensweise, die die Titelfigur weder dämonisiert noch verklärend romantisiert, war eine gute Entscheidung und am meisten punktet der Film darin, eine vergangene Welt wiederauferstehen zu lassen: Es ist schon erstaunlich, wie der Film es schafft, gleich mehreren bekannten Großstädten bis ins Detail das nötige Zeitkolorit zu verpassen. Auch die Musikuntermalung (New Order, Dead Boys und ganz viel Wire) ist ganz nach meinem Geschmack, wobei mal allerdings schon kritisieren könnte daß die Songs – vielleicht mit Ausnahme der famosen Verwendung von Sonic Reducer – nicht immer ganz zu den gezeigten Sequenzen passen wollen. Mir kam das Ganze wie ein stellenweise invertierter James Bond-Film vor: Zwar steht der Antagonist im Mittelpunkt und die Gewalt ist häßlich und wenig heldenhaft, dann gibt es aber immer wieder diese Ortswechsel mit hübschen Panoramen und jede Menge schöner Frauen. Von Nora von Waldstätten habe ich in der Nacht dann noch geträumt, was nicht weiter verwundert.

Eingefügtes Bild

London Paris Berlin Tripolis Damaskus Budapest Wien



Auf den freue ich mich schon riesig!
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