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Ornament & Verbrechen Redux

There is no charge for awesomeness. Or beauty.




Foto

Schlag mich, beiß mich, gib mir Tiernamen



Femina ridens (The frightened woman)

Die junge Maria ist Journalistin bei einer Stiftung, die dem hartherzigen Dr. Sayer gehört. Als sie eines Abends bei ihm zu Hause aus beruflichen Gründen vorbeikommt, kidnapt er sie. Zum lebenden Sexspielzeug degradiert, mit der Ankündigung, umgebracht zu werden, schwankt sie zwischen Auflehnung und Akzeptanz. Oder wird gar ihre Strategie aufgehen, ihn von seiner neurotischen Fixierung zu befreien?

Na hossa! Was sich Piero Schivazappa hier traut ist nicht von schlechten Eltern. Vor allem, weil man nicht so recht weiß, was der Film darstellen soll. Psychogramm einer sexuellen Deviation? Geschlechterkampf in den Swinging Sixties? Katz und Maus Thriller? Der Film springt zwischen den Elementen hin und her, aber nie hat man das Gefühl, hier würde eklektischer Arthousequatsch produziert. Ist er auch nicht, so viel sei versichert.
In unglaublichen Settings fechten Dagmar Lassander und Philippe Leroy ihren Kampf auf Leben und Tod aus. Außer Barbarella würde mir erst mal kein westlicher Film jener Ära als Referenzpunkt einfallen. In Asien schon, neben den sadomasochistischen Filmen wie Onna jigoku: mori wa nureta (Woods are wet: Woman Hell) oder Ikenie fujin (Wife to be sacrificed) besonders Masumuras Môjû (Blind Beast). Aber Femina ridens wirkt viel mysteriöser, bedrohlicher als jener dank seiner distanzierten Strenge und seiner psychoanalytischen Symbolik. Ein Film also, der in keinem ehelichen Haushalt fehlen sollte!

DVD OV



Jau, der ist großartig, vor allem auch hervorragend fotografiert. :cheers: Das Finale im Swimmingpool zitiert wunderhübsch den Italowestern, aber ich habe irgendwie das Gefühl, das habe ich schon einmal geschrieben. :D
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Die Gebrüder Achilli an der Kamera haben wohl nicht viel mehr produziert. Leider. Ihre Inszenierung von Trennwänden und Bodydoubles wäre sicherlich eine eigene Untersuchung wert.

Echt? Wo könntest Du denn schon mal über die Beziehung zum Italowestern geschrieben haben? :D Wobei man bei Femina ridens wieder merkt, wie großartig Augen in ein Scopebild passen. Bei 1,85:1 (wie in diesem Film) stimmen die Proportionen nicht mehr hundertprozentig.
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Habe von dem Film vorher noch nichts gehört, klingt aber vielversprechend.
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Falls die Hoffnung exploitativer Natur sein sollte - da gibt es andere Filme. :kork:
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Ach so ... ja, eigentlich habe ich schon auf einen Exploiter gehofft, aber die Handlung klingt dafür viel zu ernst ... die Besetzung wiederum lässt in jedem Fall Großes erahnen ... B)
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