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Untergetaucht im Spinnwebwald





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...mit dem richtigen Busen kann eine Frau vieles werden...



Der Busenfreund (Ulrich Seidl, Österreich 1997)

Herr Rupnik ist Busenfetischist, Senta Berger-Verehrer und Mathematiklehrer. Mit seinen Ansichten über das weibliche Geschlecht hält er auch im Unterricht nicht hinter den Berg (Kurvendiskussion), was ihm schnell leere Stuhlreihen einbringt. Im zweiten Teil des einstündigen Fernsehfilms liegt der Fokus mehr auf dem Privaten, dem Messie Rupnik, der Altpapier sammelt um so seine uralte, aber intelligente Mutter aus der Wohnung "zu verdrängen" (die ihn immer wieder mit der Realität konfrontiert). Der in einer Parallelwelt lebende Rupnik begreift seinen eigenen asozialen Status nicht, und der Zuschauer darf ihm bei seinen Alltäglichkeiten zusehen, lachen, sich wundern, gruseln, entsetzt sein. Die Frage nach der Moral, ob man so etwas dürfe: nun ja, warum sollte man die Realität (hier bearbeitet, kondensiert, sicherlich auch: abgemildert) nicht abbilden dürfen. Hält man so etwas nicht aus?

Ulrich Seidl Senta Berger Wien