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Untergetaucht im Spinnwebwald





Foto

Magical History Tour: The Hitch-hiker (Ida Lupino, USA 1953)



So schwül wie heute war es schon lange nicht mehr. Und auf der Poppelsorfer Caféhaus-Meile haben sich bereits die ganzen Deutschland-Trikots versammelt, um einem desolat aufspielenden Team, ja was...?, die Treue zu halten? Recht so, jeder macht halt seinen eigenen Schmarrn.

Ich war heute in der Wüste mit Ida Lupinos Film Noir-Terror-Film, in dem zwei Angler von einem sich durch Kalifornien mordenden Anhalter, weil zu gutmütig, terrorisieren lassen. Der Mann hat schon so einige Leichen auf dem Kerbholz. Er ist bereits in den Medien, doch keiner weiß, wohin oder warum. Er weiß das selbst auch nicht, glaube ich. Er ist ein Drifter. Auf nach Mexiko! ist also die Devise, dort kommt dann schon irgendwas, und so sind die drei eingesperrt in ein kochend heißes Auto oder in eine kochend heiße Wüste und dazu verdammt, irgendwie auszukommen. Und ständig den Revolver im Genick, den Tod vor Augen. In den rotgeränderten Augen des Wahnsinnigen.

Nachher endet alles sehr unspektakulär mit einem kleinen Polizeieinsatz, das ist schon fast beschämend. Das passt aber zum Film in dem ein weiterer Mord, eine weitere Leiche eben auch nur ein sehr zu vernachlässigendes Ereignis in dieser urweltlichen Landschaft wäre, die viel mehr Macht hat, als die Menschen, die sich in ihr bewegen. Tagheller Kriminalfilm mit schwarzdunkler Psyche vereint, ein kleiner, viel zu selten diskutierter Klassiker des amerikanischen Genrefilms.

Kalifornien Film Noir Kammerpiel